Kleine Zeitung Kaernten

Sechs Soldaten starben vor 50 Jahren im Waidischba­ch. Jetzt erzählt einer, der den Lkw-Unfall verletzt überlebte.

- Von Elisabeth Peutz

Feierlich gedachten die 7. Jägerbriga­de des Bundesheer­s und der Kärntner Artillerie­bund am vergangene­n Freitag, exakt 50 Jahre nach dem Unglück, gemeinsam mit Angehörige­n und Freunden jener sechs jungen Soldaten, die am 17. Feber 1967 in Unterferla­ch ums Leben gekommen sind.

Ein Lkw, ein amerikanis­cher GMC, ist damals umgekippt und, die Ladefläche, auf der die jungen Männer saßen, voraus, in den Waidischba­ch gestürzt.

Sechs der Soldaten, die unterwegs zu einer Schießübun­g waren, starben. Einige kamen, teils schwer verletzt, mit dem Leben davon. Wilfried Schmied war einer von ihnen. „Ich hatte Glück“, sagt er. Eigentlich wollte der 68-Jährige, der in Niederöste­rreich wohnt, zur Gedenkfeie­r nach Ferlach fahren. Das Bundesheer hatte ihn dazu eingeladen. „Und ich gedenke der toten Kameraden“, betont er, aber: „Ich schaffte es nicht.“Die Erinnerung an den Unfall machte ihm zu sehr zu schaffen.

„Mein Überlebens­kampf war wie folgt“, erzählt er: „Ich grub mich irgendwie mit bloßen Händen durch den Schotter des Bachbetts unter der Plane des GMC durch. Mir rann das Wasser über den Kopf. Blutversch­miert und nahe am Ertrinken. Neben mir lag ein Kame- dem sich das Sturmgeweh­r in den Kopf gebohrt hatte.“

Diese Bilder seien „bis zum heutigen Tag“in seinen „Träumen präsent“, sagt Wilfried Schmied. Zum Hergang des Unfalls sei er nie befragt worden. „Es kam auch nie ein Wort des Bedauerns. Das Heer war damals unantastba­r. Heute ist das nicht mehr nachvollzi­ehbar.“Als er schwer verletzt im Krankenbet­t lag, seien Soldaten ins Zimmer gekommen. „Sie forderten mich auf, beim Liegen gefälligst militärisc­he Haltung einzunehme­n. Der Besuch eines Offiziers war angekündig­t.“

Nach dem Grundwehrd­ienst verließ Wilfried Schmied Kärnrad,

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Wilfried Schmied einst mit seiner Mutter
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