Bei Heroinübergabe zu
Auf Klagenfurter Großparkplatz klickten für Boss und Lieferanten die Handschellen.
In Kärnten waren noch nie so viel Drogen im Umlauf wie derzeit.“Karl Schnitzer, Leiter der Suchtgiftgruppe im Landeskriminalamt (LKA) schlägt Alarm. „Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir von Kollegen in den Bezirken nicht neue Informationen bekommen“, sagt Schnitzer. Ein Erfolg gelang jetzt den Suchtgiftermittlern des Bezirkspolizeikommandos Klagenfurt-Land in Zusammenarbeit mit LKA-Fahndern.
Auf einem Großparkplatz in Klagenfurt fuhren zwei Slowenen im Alter von 24 und 35 Jahren vor, um dem Boss, einem 34 Jahre alten Bosnier, 300 Gramm hochwertiges Heroin zu übergeben. Der Deal ging vor den Augen der Kriminalbeamten über die Bühne, die gut getarnt die Szene beobachtet hatten.
Nun sitzen der Bosnier und die beiden Slowenen in UHaft. Davor vorerst noch verschont bleibt ein 17-jähriger Jugendlicher aus dem Bezirk Klagenfurt-Land. Er steht im dringenden Verdacht, als Zwischenhändler für Endverbraucher fungiert zu haben. Der junge Mann soll selbst süchtig sein und als Händler Geld verdient haben.
des Landeskriminalamtes haben Kontakt zu ihren slowenischen Kollegen aufgenommen. Vermutet wird, dass im Großraum Laibach bis zu einem Dutzend voneinander unabhängiger „Zellen“im Drogengeschäft tätig sind und sich verstärkt auf den Kärntner Raum spezialisieren.
Wie oft die slowenischen Schmuggler in Richtung Klagenfurt unterwegs waren, steht noch nicht fest. „Wir gehen aber davon aus, dass der von uns vereitelte Deal in der Vorwoche nicht der erste war“, so Schnitzer. Weitere Ermittlungen laufen.