„Hochwasserschutz geht vor“
Während ein Bad an der Sattnitz für die einen eine Jahrhundertchance wäre, sehen andere den Vorschlag kritisch – gerade auch aus finanziellen Gründen.
Die Reaktionen waren eindeutig – und zwar eindeutig negativ. „Lasst die Natur, wie sie ist“und „Sonst keine Sorgen?“lauteten die Kommentare im Internet auf den Vorschlag, das anstehende Hochwasserschutzprojekt entlang der Sattnitz dazu zu nutzen, dort auch einen Freizeitpark zu errichten.
Wie berichtet, haben Studenten der Universität für Bodenkultur ein Projekt entwickelt, das südlich vom Sportpark einen Badeplatz und einen Park vorsieht. Für Frank Frey, Grünen-Stadtrat mit den Agenden Umweltschutz und Parkanlagen, „eine Jahrhundertchance“, die man sich anschauen müsse. „Wenn sich daraus ein Mehrwert für die Bevölkerung ergeben könnte, würden wir uns sicher nicht wehren.“Derzeit gibt es dort bereits einen gratis Badeplatz, der an heißen Sommertagen mehr als 100 Menschen anzieht. Wobei dies im Vorsommer mehrheitlich Asylwerber waren – was auch nicht immer ohne Spannungen ablief.
gegen die Ideen kommt von Eduard Blatnik, Landesobmann der Kärntner Fischereivereinigung. Als Viktringer kenne er diesen Sattnitz-Abschnitt gut, „es gibt hier ein paar Hechte, Barsche und Karpfen, die man fangen kann, aber der beste Platz zum Fischen ist dieser Abschnitt ohnehin nicht“.
Stadtrat Wolfgang Germ (FPÖ), in dessen Zuständigkeit der Hochwasserschutz fällt, will die Vorschläge zwar prüfen, hält aber auch fest, dass es vordergründig um den Hochwasserschutz gehe. „Das Projekt der Sattnitz-Vertiefung kostet rund sechs Millionen Euro, wenn wir daraus jetzt einen Freizeitpark machen, verlieren wir die Förderungen von der EU und vom Bund.“Er wolle zwar die Ideen prüfen, einem Sattnitz-Bad erteilt er jedoch eine dezidierte Absage.