Ein Bonus und viele Zweifel
Mit einem Jobbonus will die Regierung für Arbeitsplätze sorgen. Dass ab 1. Juli auch Jobwechsler unterstützt werden, sorgt bei Juristen indes für zusätzliche Skepsis.
Ein Rückgang der heimischen Arbeitslosigkeit und die Dämpfung des durch Migration wachsenden Arbeitskräfteangebotes – das sind die Ziele des Beschäftigungsbonus, auf den sich SPÖ und ÖVP geeinigt hatten. Für jeden neuen Arbeitsplatz sollen die Lohnnebenkosten drei Jahre lang halbiert werden, auch diese Details sind seit Ende Jänner bekannt. Neu auf dem Tisch liegt seit gestern das Papier von Kanzler Christian Kern, in dem er präzisiert, wann Unternehmen die ab Juli 2017 geltende Förderung abrufen können.
So muss die neu eingestellte Person beim Arbeitsmarktservice als arbeitssuchend gemeldet gewesen oder Abgänger einer österreichischen Ausbildungseinrichtung sein. Nicht zuletzt soll der Bonus auch bei Job- wechslern innerhalb von Österreich gelten. Das Kanzleramt schätzt die Kosten auf insgesamt drei Milliarden Euro.
Während die Koalitionspartner darum wetteifern, wer die heimischen Absolventen (Unis, Lehrlinge etc.) und die Jobwechsler in das Paket reklamierte, fragen sich Ökonomen, ob die Maßnahmen geeignet sind, die Ziele zu erreichen. „Es ist zumindest ein Impuls für den Arbeitsmarkt, der schon wirksam werden kann“, zeigt sich Gottfried Haber, Wirtschaftswissenschaftler an der Donau-Uni Krems, vorsichtig optimistisch.
„Der Bonus kann die Eintrittshürde in den Arbeitsmarkt verringern, es besteht eine reelle Chance, dass Arbeitslose langfristig in den Arbeitsmarkt reintegriert werden.“Haber warnt