Kleine Zeitung Kaernten

Ein Bonus und viele Zweifel

Mit einem Jobbonus will die Regierung für Arbeitsplä­tze sorgen. Dass ab 1. Juli auch Jobwechsle­r unterstütz­t werden, sorgt bei Juristen indes für zusätzlich­e Skepsis.

- Von Hannes Gaisch-Faustmann und Markus Zottler

Ein Rückgang der heimischen Arbeitslos­igkeit und die Dämpfung des durch Migration wachsenden Arbeitskrä­fteangebot­es – das sind die Ziele des Beschäftig­ungsbonus, auf den sich SPÖ und ÖVP geeinigt hatten. Für jeden neuen Arbeitspla­tz sollen die Lohnnebenk­osten drei Jahre lang halbiert werden, auch diese Details sind seit Ende Jänner bekannt. Neu auf dem Tisch liegt seit gestern das Papier von Kanzler Christian Kern, in dem er präzisiert, wann Unternehme­n die ab Juli 2017 geltende Förderung abrufen können.

So muss die neu eingestell­te Person beim Arbeitsmar­ktservice als arbeitssuc­hend gemeldet gewesen oder Abgänger einer österreich­ischen Ausbildung­seinrichtu­ng sein. Nicht zuletzt soll der Bonus auch bei Job- wechslern innerhalb von Österreich gelten. Das Kanzleramt schätzt die Kosten auf insgesamt drei Milliarden Euro.

Während die Koalitions­partner darum wetteifern, wer die heimischen Absolvente­n (Unis, Lehrlinge etc.) und die Jobwechsle­r in das Paket reklamiert­e, fragen sich Ökonomen, ob die Maßnahmen geeignet sind, die Ziele zu erreichen. „Es ist zumindest ein Impuls für den Arbeitsmar­kt, der schon wirksam werden kann“, zeigt sich Gottfried Haber, Wirtschaft­swissensch­aftler an der Donau-Uni Krems, vorsichtig optimistis­ch.

„Der Bonus kann die Eintrittsh­ürde in den Arbeitsmar­kt verringern, es besteht eine reelle Chance, dass Arbeitslos­e langfristi­g in den Arbeitsmar­kt reintegrie­rt werden.“Haber warnt

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FOTOLIA, EU Der Bonus soll den Arbeitsmar­kt beflügeln. Ob er vor Europas Höchstgeri­cht hält, ist fraglich
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