Kein Königreich für Trump
Proteste, hitzige Politdebatten und Angst vor Brüskierung der Queen: Millionen Briten lehnen glanzvollen Staatsbesuch Donald Trumps ab.
Gezählte 109 Staatsbesuche hat Queen Elizabeth II. in ihren 65 am Thron absolvierten Jahren als Gastgeberin bereits ausgerichtet. Eine mittlerweile von knapp 1,9 Millionen Menschen unterzeichnete Petition gegen die offizielle Visite eines Staatsoberhaupts gab es bislang aber noch nie.
Als die konservative Premierministerin Theresa May Ende Jänner in Washington den neuen, 45. US-Präsidenten Donald Trump einlud, tat sie dies zwar im Namen der Königin, offenbar aber nicht im Sinne vieler Briten. Bis jetzt gibt es noch keinen konkreten Termin für einen zeremoniellen Staatsbesuch – nur das Jahr 2017 steht fest. Am Unbehagen im Volk ändert das wenig: Bis gestern kam die Petition, die „peinliche“Situationen für die rüstige Queen befürchtet, auf 1.860.000 Unterschriften. Eine Gegenpetition, die einen offiziellen TrumpStaatsbesuch befürwortet, liegt bei 300.000 Unterstützern.
Beide Standpunkte wurden nun zum Gegenstand hitziger Debatten im britischen Parlament. In den Brennpunkt gerückt wurden die umstrittenen Ansichten und Tweets des zu Rasse, Religion und Umwelt, zudem sein häufig als abschätzend und vulgär eingeschätztes Frauenbild. John Bercow, Präsident des Unterhauses, wettert gegen einen Auftritt in der Parlamentskammer und spricht von einer „Ehre“, „automatisches Recht“sei eine Rede vor dem Unterhaus keinesfalls. David Lammy, oppositioneller Labour-Abgeordneter, wertete Mays Einladung als unwürdig-desperaten Kniefall, um in Zeiten eines vom Brexit gebeutelten Königreichs an ein lohnendes Handelsabkommen mit den USA zu kommen. Parteikollege Paul Flynn plädierte als Kompromiss dafür, einen Aufenthalt Trumps protokollarisch zu einem geStaatsoberhaupts