Bubenträume des Herrn Krisch
Johannes Krisch (50) gibt es ab morgen im Kino und ab 1. März im ORF-Dreiteiler „Maximilian“.
Herr Krisch, ab morgen sind Sie im Thriller „A Cure for Wellness“in unseren Kinos zu sehen. Im Titelnachspann werden Sie als „Caretaker“bezeichnet.
JOHANNES KRISCH: Also ein Hausmeister. Da kenn ich mich aus, weil ich ja Liliom gespielt habe, der zu diesem Beruf nicht taugen möchte. In seiner einfachen Logik begründet er das so: „Wannst a Hausmaster sein willst, muasst a Hausmaster sein.“
Der Typ im Psychothriller ist aber ein wirklicher „Caretaker“? Ja. Ein Mann, der alles richtet und die groben Sachen erledigt. Vom Fensterzumauern bis zum Entsorgen. Auch von Leichen.
Wie sind Sie zu dieser Gastrolle gekommen? Regisseur ist immerhin Gore Verbinski, der für „Fluch der Karibik“eins bis drei zuständig war. Die Anfrage kam aus Übersee, lief dann über London und Deutschland, weil es ja eine amerikanisch-deutsche Koproduktion ist. Ich nahm an einem E-Casting teil, das heißt, ich schickte ihnen ein Band. Schließlich meldete sich Verbinski persönlich. Wir machten ein Treffen in Berlin aus, danach war alles klar.
Worüber haben Sie geplaudert?
Über Gott und die Welt, unsere Kinder und Musik. Es war sehr entspannt. Er ist ein toller, lustiger, humorvoller Rock ’n’ Roller.
Das hat man ja eher über Johnny Depp, seinen Jack-SparrowDarsteller aus „Fluch der Karibik“, gesagt. Nein, nein. Der Rock ’n’ Roller ist Verbinski. Johnny hat offensichtlich viel von ihm gelernt.
Wie lang sind Sie schon Ensemblemitglied am Burgtheater?
Seit 29 Jahren.
Und wie lang wollen Sie es noch bleiben? Bis sie mich raustragen, hoffe ich.
Was spielen Sie momentan am Theater? Wieder den „Talisman“. Und dann werde ich mich mit der Frau Direktor zusammensetzen und schauen, was wir künftig miteinander anstellen können.
Vom 1. bis 3. März sind Sie im ORF-Dreiteiler „Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe“als Graf Haug von Werdenberg zu sehen. Wer war das? Der Berater des Kaisers Friedrich III. und, soviel ich weiß, Gründer von Vorarlberg.
Wie war es, fürs Fernsehen ins Mittelalter zurückzukehren? Bei so was gehen Bubenträume in Erfüllung. Mit Schwert auf dem Pferd sitzen und Ritter spielen. Wann hat man dazu sonst Gelegenheit? Allerdings: In der damaligen Zeit möchte ich nicht gelebt haben. Es muss saukalt gewesen sein.