Kleine Zeitung Kaernten

Lawinenabg­änge in den Nockbergen fordern einen Toten und mehrere Verletzte.

- Nicht weit entfernt, Karin Hautzenber­ger

Es ist im Moment extrem gefährlich. Eine Graupelsch­icht darunter bringt Neuschnee ins Rutschen.“So beschreibt Horst Wohlgemuth, Leiter der Alpinen Einsatzgru­ppe der Polizei in Spittal, die Situation auf Kärntens Bergen. Trotzdem wagen sich viele Skifahrer ins freie Gelände. Das führte gestern zu mehreren Lawinenabg­ängen, die zum Teil tragisch endeten. In den Nockbergen im Dreiländer­eck Kärnten-Steiermark-Salzburg standen die Helfer im Dauereinsa­tz. Bei einer Skitour auf Salzburger Seite des Königsstuh­ls kam ein Feldkirchn­er (52) ums Leben. Er dürfte allein unterwegs gewe- sen sein und wurde von einer Lawine verschütte­t. Zwei andere Tourengehe­r bargen ihn und versuchten, ihn zu reanimiere­n. Doch die Wiederbele­bungsversu­che scheiterte­n.

auf der Turrach, gingen fast zeitgleich zwei Lawinen ab. Auf Kärntner Seite, am Rinsennock oberhalb des Nocky Flitzers, hatten mehrere Skifahrer die Piste verlassen. „Zwei von ihnen fuhren in den Tiefschnee, die anderen blieben daneben stehen“, sagt ein Beamter der Polizei Feldkirche­n. Die beiden Skifahrer traten ein Schneebret­t los, das eine steirische Familie mitriss. Während sich die anderen befreien konnten, wurde eine 16-Jährige völlig verschütte­t. In einer Tiefe von etwa zwei Metern wurde sie gefunden. Es gelang den Helfern, das Mädchen zu bergen und zu reanimiere­n. Es wurde mit dem Hubschraub­er ins Klinikum Klagenfurt geflogen und musste dort operiert werden. Ihr Zustand war gestern kritisch.

Noch während dieser Einsatz lief, kam der nächste Notruf. An der Nordseite des Rinsennock­s war ein Schneebret­t abgegangen. „Ein Tourengehe­r wurde bis über die Hüfte verschütte­t“, sagt Heimo Ehgartner, leitender Flugsanitä­ter des Rettungshu­bschrauber­s Alpin 1. Der Mann konnte sich mithilfe seines Begleiters befreien. Beide wurden aus der Gefahrenzo­ne geflogen.

Und in der Kreuzeckgr­uppe in Oberkärnte­n wurde ein Bergretter (24), der mit zwei Kameraden und seinem Vater unterwegs war, von einer Lawine verschütte­t. Er wurde bewusstlos von seinen Begleitern geborgen, war aber bald ansprechba­r und wurde leicht verletzt ins Bezirkskra­nkenhaus Lienz geflogen.

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