Genaue Kärnten-Beobachter: Die „Gebrüder Moped“kommen regelmäßig mit der „Kabarett-Koalition“nach Villach und präsentieren demnächst ihr neues Programm „Keine Angst“.
INTERVIEW.
Ich glaube, es ist das politischste Programm, das wir je gemacht haben. Aber es geht dabei nicht um einzelne Politiker, sondern um die Frage, was Politik mit der Befindlichkeit des Einzelnen zu tun hat. Wir schauen es uns also von einer Etage höher an und fragen uns, woher Ängste kommen.
Die werden einfach verbreitet. Man merkt zum Beispiel, dass Menschen auf dem Land sich das Leben in Wien plötzlich total gefährlich vorstellen, weil es in gewissen Medien so dargestellt wird. Die Frage ist, wie man damit umgeht. Wenn mir jemand erzählt, er hat panische Angst, dass ihm ein Raumschiff auf den Kopf fällt, nehme ich das ernst. Aber ich werde nicht anfangen, den Himmel zuzubetonieren, um dem Menschen die irrationale Angst zu nehmen.
Wenn meine Tochter in der Nacht aufwacht und sich nicht traut, aufs Klo zu gehen, weil da Dinosaurier sind, dann kann ich sagen: „Nein, Dinos gibt es nicht, aber ich gehe mit dir mit“und ich beruhige so die Tochter. Ich könnte aber auch sagen: „Das ist ein
Sonntag, 12. März 2017 Blödsinn. Aber ich nehme ein Fleischermesser und gehe mit dir mit, um dich zu beschützen.“Da nehme ich dem Kind die Angst dann natürlich nicht. Dass man gegenseitig dieses Angstpotenzial zum eigenen vermeintlichen Vorteil weiter schürt, wird gerade in einem sehr perfiden Spiel zwischen manchen Medien und manchen Politikern betrieben. Früher haben die Menschen viel von Freiheit gesprochen und das Leben hat sich sicher angefühlt. Heute reden alle von Sicherheit und sehr vieles fühlt sich freiheitlich an.
Dieses Große und Kleine verbinden wir gerne. Wir spielen auch diesmal wieder zwei Brüder, die zwei Töchter haben und der große Unterschied ist schon einmal, dass sich die beiden Töchter mögen und die Brüder nicht so. Und die müssen jetzt etwas für ihre Töchter organisieren. Sie gehen mit dem alltäglichen Sicherheitsbedürfnis sehr anders um, der eine braucht vom Desinfektionsspray bis zur Schreckschusspistole alles, der andere würde mit dem Yogi-Bären im Wald herumhüpfen.