Kleine Zeitung Kaernten

Genaue Kärnten-Beobachter: Die „Gebrüder Moped“kommen regelmäßig mit der „Kabarett-Koalition“nach Villach und präsentier­en demnächst ihr neues Programm „Keine Angst“.

INTERVIEW.

- STRECHA-DERKICS: STANZL: Von Marianne Fischer

Ich glaube, es ist das politischs­te Programm, das wir je gemacht haben. Aber es geht dabei nicht um einzelne Politiker, sondern um die Frage, was Politik mit der Befindlich­keit des Einzelnen zu tun hat. Wir schauen es uns also von einer Etage höher an und fragen uns, woher Ängste kommen.

Die werden einfach verbreitet. Man merkt zum Beispiel, dass Menschen auf dem Land sich das Leben in Wien plötzlich total gefährlich vorstellen, weil es in gewissen Medien so dargestell­t wird. Die Frage ist, wie man damit umgeht. Wenn mir jemand erzählt, er hat panische Angst, dass ihm ein Raumschiff auf den Kopf fällt, nehme ich das ernst. Aber ich werde nicht anfangen, den Himmel zuzubetoni­eren, um dem Menschen die irrational­e Angst zu nehmen.

Wenn meine Tochter in der Nacht aufwacht und sich nicht traut, aufs Klo zu gehen, weil da Dinosaurie­r sind, dann kann ich sagen: „Nein, Dinos gibt es nicht, aber ich gehe mit dir mit“und ich beruhige so die Tochter. Ich könnte aber auch sagen: „Das ist ein

Sonntag, 12. März 2017 Blödsinn. Aber ich nehme ein Fleischerm­esser und gehe mit dir mit, um dich zu beschützen.“Da nehme ich dem Kind die Angst dann natürlich nicht. Dass man gegenseiti­g dieses Angstpoten­zial zum eigenen vermeintli­chen Vorteil weiter schürt, wird gerade in einem sehr perfiden Spiel zwischen manchen Medien und manchen Politikern betrieben. Früher haben die Menschen viel von Freiheit gesprochen und das Leben hat sich sicher angefühlt. Heute reden alle von Sicherheit und sehr vieles fühlt sich freiheitli­ch an.

Dieses Große und Kleine verbinden wir gerne. Wir spielen auch diesmal wieder zwei Brüder, die zwei Töchter haben und der große Unterschie­d ist schon einmal, dass sich die beiden Töchter mögen und die Brüder nicht so. Und die müssen jetzt etwas für ihre Töchter organisier­en. Sie gehen mit dem alltäglich­en Sicherheit­sbedürfnis sehr anders um, der eine braucht vom Desinfekti­onsspray bis zur Schrecksch­usspistole alles, der andere würde mit dem Yogi-Bären im Wald herumhüpfe­n.

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Sind diese großen Ängste das Thema oder auch die „kleinen“, privaten Sorgen?

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