Die Liebe als bunte Spielwiese
„Romeo und Julia gehen fremd“ist eine schwungvolle Showperformance über die Komplexität der Liebe.
Die Liebe ist ein seltsames Spiel“, sang schon Schlagersternchen Connie Francis in den 1960er-Jahren. Und es gibt mit Sicherheit kein Thema, das Künstler aller Gattungen jemals mehr beschäftigt hätte. In der aktuellen Produktion des „Turbotheater Villach“mit Regisseur Stefan Ebner und Sounddesigner Andreas Thaler hat man sich nun ebenfalls dieses komplexen Themas angenommen.
Vom Titel „Romeo und Julia gehen fremd“sollte man sich aber nicht irreführen lassen, denn mit dem Klassiker von William Shakespeare hat die Zwei-Personen-Show eher nichts am Hut. Es ist vielmehr der Versuch, sich der Vielfalt der möglichen Liebesvariationen in der heutigen Zeit auf humoristische Art anzunähern. In einzelnen Episoden geben Romeo (Michael Kristof-Kranzelbinder) und Julia (Sabine Kristof-Kranzelbinder) Einblicke in komplexe Verhaltensmuster von Mann und Frau, wenn es darum geht, die Liebe für sich zu definieren. Wobei schnell klar wird, dass sie für jeden Menschen etwas anderes bedeutet und Sexualität dabei kein unerheblicher Faktor ist.
Die Schauspieler schlüpfen dafür in die unterschiedlichsten Rollen, die sie gekonnt interpretieren. Romeo einmal als gekränkter und von seiner Frau verlassener Mann, einmal als Pornosüchtiger, dann wieder als Romeo, der sich als Julia outet. Julia wiederum als Frau, die auch im Rollstuhl Sex haben will oder überhaupt keinen Sex, weil der zu langweilig, zu anstrengend und reine Zeitverschwendung sei, oder als Julia, die keinen Mann, sondern nur ihr Auto liebt.
im Publikum lässt darauf schließen, dass man sich doch in der einen oder anderen Darstellung wiedererkennt. Eingeleitet werden die einzelnen Episoden von Tanzeinlagen zum Song „The birds and The Bees“in der Version von Dean Martin.
Alles in allem eine unterhaltsame, kurzweilige und auch kurze Unterhaltungsshow, die das Publikum nicht mit allzu viel Tiefgang belastet. Viel Applaus bei der Premiere.