Es braucht kein Gängelband!
E in Massenprodukt wird er nie werden, der Lavanttaler Apfelwein. Und das ist gut so. Er wird kein Einheitsaroma annehmen, sondern nach Lavanttaler Banane, Brunner, Goldrenette oder Boskoop schmecken. Sein Geschmack wird von Jahr zu Jahr besser, weil sich die Produzenten Jahr für Jahr intensiver um Sortenreinheit und Sortenvielfalt bemühen.
Der Lavanttaler Apfelwein ist ein Nischenprodukt, das zu einem Markenzeichen für die Region geworden ist. So wie dies im Westen Kärntens beispielsweise die Irschener Kräuterprodukte sind. Hier wie dort hat man sich früh auf eine regionale Besonderheit konzentriert. Gemeinschaftlich wurde eine qualitätsvolle Marke geschaffen. Die Produzenten haben sich eine Erwerbsquelle eröffnet, die sie in der Heimat hält und durch die sie nicht in die Abwanderung gedrängt werden.
D ie Lavanttaler Mostbarkeiten waren Vorreiter für die Genuss-Regionen. Jetzt sollen sie, wie alle anderen gewachsenen GenussRegionen in Österreich, ans Gängelband der Agrarbürokratie genommen werden.
Gegen eine abgestimmte Vermarktung ist nichts einzuwenden. Ein striktes Halt ist aber geboten, wenn Schreibtischtätertum jenen das Heft aus der Hand nehmen will, die mit Fleiß und Leidenschaft ihr besonderes Produkt entwickelt haben. Wir werden wachsam sein!