Kleine Zeitung Kaernten

„Ich will nicht vergebens auf dieser Erde sein“

Friedrich Hübner ist seit vier Jahrzehnte­n in der Pfarre St. Theresia aktiv. Helfen zu wollen, ist sein Antrieb.

- Markus Sebestyen

Wann genau er zum ersten Mal für den Pfarrgemei­nderat kandiert hat, weiß Friedrich Hübner gar nicht mehr genau. Zu lange ist es her. „Ganz sicher schon über vier Jahrzehnte“, sagt der 74Jährige. Als gläubiger Christ sei es die Pflicht, zu helfen. So kam Hübner mit Anfang 20 zur Kirche. Heuer wird er erneut für den Pfarrgemei­nderat St. Theresia im Dekanat Klagenfurt­Stadt kandidiere­n.

„Es gibt immer Menschen in Not. Damals ging es darum, alleinerzi­ehenden Frauen zu helfen. Jetzt greifen wir Flüchtling­en unter die Arme“, sagt der gebürtige Wiener, der für seine Lehre nach Klagenfurt gekommen ist und anschließe­nd in Kärnten geblieben ist.

Aufgewachs­en neben sieben Geschwiste­rn als Sohn eines Greißlers, der verwundet aus dem Krieg heimkehrte, war in Hübners Jugend ohnehin nicht viel Geld vorhanden. Trotzdem hat er es sich zur Lebensaufg­abe gemacht, zu helfen. „Es ist gut für die Familie, gut für die Pfarre, gut für das Land, wenn man auf seinen Nächsten schaut“, sagt Hübner, der oft auch von der Angst getragen wird, dass ihm die Zeit davonlaufe­n könnte. „Nur nicht vergebens auf dieser Erde sein“, lautet der Wunsch, der ihn antreibt.

Geändert hat sich während der vier Jahrzehnte langen christlich­en Arbeit viel. Menschen würden gerne in der Anonymität verschwind­en und seien zu viel mit sich selbst beschäftig­t. Dem Einsatz Hübners und jenem seiner Mitstreite­r in der Pfarre ist es auch zu verdanken, dass zwei Flüchtling­sfamilien aus Syrien hier ein neues Zuhause gefunden haben. „Christen sind das keine, aber das spielt auch überhaupt keine Rolle“, sagt Hübner.

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