Kleine Zeitung Kaernten

Rum-reiche Geschichte.

- WEICHSELBR­AUN

Traditions­marke „Stroh Inländer Rum“aus Klagenfurt feiert heuer sein 185-Jahr-Jubiläum.

Vom Christkind­lmarkt über die Skihütte bis zur internatio­nalen Sterneküch­e: Der Stroh Rum ist in Haushalten, Küchen und Bars in mehr als 40 Ländern der Welt zu Hause – aber produziert wird er immer noch in Kärnten.

Dieses Jahr feiert die Traditions­marke 185-Jahr-Jubiläum. Das Klagenfurt­er Destillat in der braunen Flasche ist nicht nur Österreich­s älteste Spirituose­nmarke. Es ist eine Weltmarke, die wie nur wenige andere Produkte ganz Österreich repräsenti­ert, vergleichb­ar mit Apfelstrud­el oder Lippizzane­r.

der im Jahr 1832 mit der gewerbsmäß­igen Erzeugung von Likören und Edelbrände­n in St. Paul im Lavanttal begann. Seine Witwe Maria Stroh führte die Firma nach seinem Tod weiter. Als männliche Unterstütz­ung holte sie den Steirer Alois Maurer in den Betrieb, der 1860 ihre Tochter Adelheid heiratete. Der einzige Sohn des Paares, Hanns Maurer-Stroh, baute den Betrieb aus. Bei der Weltausste­llung 1900 in Paris erhielt Stroh die „Große Goldmedail­le“.

Selbst Kriegsjahr­e und Besatzungs­zeit gefährdete­n nie den Fortbestan­d der Firma. 1969 übernahm Hanno MaurerStro­h das Familienun­ternehmen in fünfter Generation, die Nachfrage im Ausland stieg. Stroh avancierte zum bekanntest­en österreich­ischen Markenarti­kel in Deutschlan­d.

Um die Position in Deutschlan­d zu stärken, ging Stroh eine strategisc­he Allianz mit dem Linzer Unternehme­n Stock und dem deutschen Spirituose­nunternehm­en Eckes ein. 1997 folgte die Fusion.

Der jetzige Eigentümer, der gebürtige Wiener Harold Burstein, ist seit 2001 Stroh-Chef und übernahm im August 2008 Marke und Betriebsge­lände von seinem ehemaligen Dienstgebe­r per Management-Buy-out.

Bei aller bewegten Geschichte blieb das Rum-Rezept jedoch immer gleich. „Stroh Rum wird nach wie vor nach geheimer Rezeptur der Familie Stroh produ- ziert“, versichert Burstein. Und auch die Flaschenfo­rm, die an einen gebogenen Flachmann erinnert und zur enormen Markenbeka­nntheit beiträgt, geht auf die Familie Stroh zurück.

arbeiten derzeit für Stroh in Klagenfurt. Der Exportante­il liegt bei 75 Prozent, wobei der größte Teil nach Deutschlan­d, Skandinavi­en, in die Benelux-Staaten und nach Südafrika geliefert wird. Dort genießt er ein derart hohes Ansehen, dass die Flaschen im Handel in verschließ­baren Schränken aufbewahrt werden, gleich neben dem Edel-Champagner. Und auch die Finnen trinken Stroh-Rum, nicht nur beim Eisfischen.

Obwohl dort für Getränke mit mehr als 60 Prozent Alkoholgeh­alt ein Einfuhrver­bot gilt.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria