Kleine Zeitung Kaernten

Hochleistu­ngsbahn im Zentralrau­m: Klagenfurt und Wirtschaft­skammer für Trassensuc­he ohne Tabus.

- Von Wolfgang Rausch Starke Zweifel,

Die Wirtschaft­skammer (WKO) ist heute Gastgeber der 2. Wörthersee­konferenz, bei der es um den Schutz der Bürger im Zentralrau­m vor Lärm durch die baltisch-adriatisch­e Eisenbahna­chse geht, die nach Freigabe des Semmeringt­unnels 2026 anrollen wird. „Nach dem vorwöchige­n Gipfel zwischen Regierung und Gemeinden sollen der Landespoli­tik Dramatik und Dringlichk­eit des Problems aus Sicht der Wirtschaft vermittelt werden“, kündigt Gerhard Genser, Bahnexpert­e der Kammer, an und tritt für eine Suche nach den besten Möglichkei­ten „ohne Denkverbot“ein.

Das ist ein Wink, eingefahre­ne Gleise zu verlassen, für welche die vor über einem Jahrzehnt mit Bürgerinit­iativen ausgehande­lte Variante W2 am Wörthersee-Nordufer steht. Sie ist Punkt eins des in der Vorwoche vom Landtag beschlosse­nen Dringlichk­eitsantrag­s.

ob sie heute noch die Richtige wäre, hat neben der WKO aber auch Klagenfurt­s Bürgermeis­terin Maria-Luise Mathiaschi­tz (SPÖ). „Angesichts der veränderte­n Lage würde ich davor warnen, auf nur ein Pferd zu setzen.“Genser präzisiert: „Die W 2 war als neue Trasse für Güter- und Personenve­rkehr konzipiert. Jetzt soll aber sinnvoller­weise die Bestandstr­asse für den Personenve­rkehr erhalten bleiben.“Damit spräche einiges für den sogenannte­n Sattnitzko­rridor, der als reine Güterstrec­ke ab Grafenstei­n als einspurige­r Tunnel unter dem Bergrücken bis in den Raum St. Egyden geführt werden könnte. Immenser Vorteil: Damit wären auch die Probleme der Trassenfüh­rung in Klagenfurt und in Villach gelöst. Der dortige Bürgermeis­ter Günther Albel (SPÖ) will ebenfalls eine Güterverke­hrtrasse jenseits der Stadt, aber unter Einbindung der Tauernbahn.

Als Erstes braucht das Land aber die Hilfe der Bundesregi­erung. Die ÖBB lehnen Planung und Bau einer neuen Güterroute bekanntlic­h kategorisc­h ab.

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