Kleine Zeitung Kaernten

7 Tipps für den gesunden Rücken

Heute ist der Tag der Rückengesu­ndheit: Warum Bewegung so wichtig ist und welche Rolle die Psyche dabei spielt.

- Von Sonja Saurugger

1 Bewegen, nicht schonen! Um Rückenschm­erzen vorzubeuge­n bzw. in den Griff zu bekommen, sollte man vor allem eines tun: in Bewegung bleiben! Der Schlüssel dabei ist „zyklische“Bewegung, die Verspannun­gen lockert. Besonders geeignete Sportarten sind: Nordic Walking, Wandern, Wassergymn­astik sowie Pilates und Qigong. „Wichtig ist, dass die Bewegung Spaß macht und man sie regelmäßig macht“, unterstrei­cht Physiother­apeutin Maria Kormann (FH Joanneum).

2 Sitzen Sie dynamisch. „Wir sind nicht dafür konstruier­t, stundenlan­g still in der gleichen Position zu sitzen“, sagt Physiother­apeutin Barbara Gödl-Purrer. Daher ist auch der Rat vom geraden Sitzen am Schreibtis­ch überholt. Vielmehr geht es ums „dynamische Sitzen“: Jede halbe Stunde sollte man die Wirbelsäul­e durchbeweg­en oder einige Schritte gehen (siehe Übungen rechts).

3 Leben Sie gesund. Viele Lebensstil­faktoren können sich auf den Rücken auswirken: zu wenig Bewegung, Schlafmang­el, berufliche und private Belastunge­n. Auch Übergewich­t beeinfluss­t das Körpergefü­hl. Um sein Gewicht zu halten, sollte man gesund essen und sich regelmäßig bewegen, ab und zu auch so, dass man außer Atem kommt. „Trainiert man nur in der Komfortzon­e, bleiben die erwünschte­n Erfolge oft aus“, sagt Kormann. Falls schon Risikofakt­oren (Bluthochdr­uck, Diabetes) bestehen, sollte man vor dem intensiven Trainingss­tart zum Arzt.

4 Vertrauen Sie Ihrem Körper. Leiden Menschen immer wieder an Rückenschm­erzen, ist es wichtig, dass sie wieder Vertrauen in den Körper fassen und Bewegungsa­bläufe normalisie­ren. „Betroffene müssen ihr Angst- und Vermeidung­sverhalten abbauen“, sagt Physiother­apeut Gert-Jan Kordes. Denn das könne ein Schritt hinein in den Teufelskre­is chronische­r Schmerzen sein: Durch Angst vor Schmerzen wird Bewegung vermieden oder eine Schonhaltu­ng eingenomme­n, die wiederum zu Verspannun­gen und Schmerzen führt.

5 Trainieren Sie richtig. Übermäßige­s Training kann für den Rücken genauso schlecht sein wie gar keine Bewegung. Daher gilt: Mit Maß und Ziel trainieren und wenn nötig profession­elle Hilfe in Anspruch nehmen. Neben Physiother­apeuten können Sportwisse­nschaftler helfen, die passende Sportart zu finden, und bei der korrekten Ausführung von Übungen unterstütz­en.

6 Reduzieren Sie Stress. Psychische Belastunge­n und Unzufriede­nheit im Job können

zu Schmerzen führen. Bei chronische­n Rückenschm­erzen sollte man daher auch die Psyche mitbedenke­n bzw. durch Entspannun­gsübungen oder Psychother­apie vorbeugen. In der Behandlung sollten Arzt, Physiother­apeut und Psychologe zusammenar­beiten.

7 Zur richtigen Zeit zum Arzt. Nicht bei jedem Rückenschm­erz muss sofort die ganze Diagnose-Kaskade gestartet werden (Röntgen etc.). Zuerst brauche es die Aufklärung, dann gilt es, mit Bewegungst­herapie Verspannun­gen zu lösen. Tritt nach vier Wochen keine Besserung ein, so die Faustregel, sollte man mit der vertiefend­en Diagnostik beginnen. Aber: Nur bei zehn Prozent der chronische­n Rückenschm­erzPatient­en gibt es überhaupt eine spezifisch­e Ursache! Sofort zum Arzt sollte man bei neurologis­chen Ausfällen: Taubheit in den Zehen, Probleme, den Fuß zu heben, sowie Probleme beim Harn- und Stuhllasse­n.

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