Kleine Zeitung Kaernten

Hermann Waldy konnte nach seiner inkomplett­en Querschnit­tlähmung die RehaKlinik in Hermagor ohne fremde Hilfe wieder verlassen.

- Von Gerhard Hofstädter Autotest.

Tränen sind schön. Und können auch sehr befreiend sein. Vor allem im Fall Hermann Waldy. Dem Kärntner Motorsport­ler wurde in den letzten Monaten und Jahren viel abverlangt. Medizinisc­he Diagnosen waren schockiere­nd – von einer schweren Erkrankung bis zu einer inkomplett­en Querschnit­tlähmung, von Operatione­n über Schmerzen bis zur qualvollen Rehabilita­tion. Seit seiner Rücken-OP mühte sich Waldy nun über fünf Monate durch ein Reha-Programm, zuerst liebevoll unterstütz­t von seiner Lebenspart­nerin, seit Dezember von den Experten der Gailtalkli­nik in Hermagor. Und noch im Vorjahr hatte sich Waldy ein Ziel gesetzt. „Ich möchte auf meinen eigenen Beinen das Krankenhau­s wieder verlassen können.“

Nun: dieses Ziel hat er einmal erreicht. Ende letzter Woche durfte er die Klinik wieder verlassen, ohne fremde Hilfe, ohne Stützen, ohne Krücken. „Es war fast eine Wiedergebu­rt. Für mich begann das Leben praktisch von vorne. Ich habe ja alles neu lernen müssen. Und ich habe für die einfachste­n Dinge im Leben Hilfe gebraucht.“

Jetzt kann er wieder gehen, selbst Auto fahren ist auch möglich. Und natürlich hat sich Hermann Waldy auch schon in seinen Rennwagen gezwängt. „Das war aber kein Spaß. Das darf ich laut verkünden. Hinein bin ich ja noch halbwegs gekommen, auch die Pedale konnte ich ganz gut betätigen. Aber alles andere – bis zum Aussteigen – war eine einzige Quälerei.“Waldy, der so gerne eine 50. Motorsport­saison erlebt hätte, hat nun aber doch andere Sorgen. „Es kommt mir darauf nicht mehr so an, ob es 48 oder 50 sind.“

18 Schrauben halten seinen Rücken nach der OP zusammen. Dafür braucht er sogar einen speziellen Ausweis für Flugreisen. „Noch bin ich nicht wieder der Alte. Dafür werde ich aber weiter trainieren, mich einfach weiter quälen, um alles das wieder so machen zu können, wie es vor der Operation war.“Und einen Wunsch hat der Rennfahrer auch noch. „Ich möchte anderen Menschen, die ein ähnliches Schicksal haben, Mut geben. Mut im Kampf zurück ins Leben.

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