Pertl fährt „goldenen Slalom“
Nach Doppel-Gold von Nadine Fest bei der alpinen Ski-Junioren-WM in Aare, krönte sich Adrian Pertl (20) aus Ebene Reichenau zum Slalom-Weltmeister.
Mit Rang sieben im Riesentorlauf bei der Ski-Junioren-WM im schwedischen Aare blieb Adrian Pertl (WSV Reichenau/Turracherhöhe) schon etwas unter seinen Erwartungen. „Da hab’ ich mit mehr gerechnet, aber ich hab’ einen Durchgang einfach komplett verschlafen“, gestand der Kärntner. So konnte das Motto für den Slalom nur lauten: Vollgas! Der 20-Jährige, der mit drei Jahren auf der Turrach zum ersten Mal auf Ski stand, nahm es wortwörtlich und krönte sich prompt bei seiner Premiere – es war seine erste WM – zum Junioren-Weltmeister. Der junge Mann aus Ebene Reichenau verwies den Norweger Björn Brudevoll und den Russen Simon Jefimow auf die Plätze zwei und drei. „Es war ein echt cooles Rennen, aber mit einer Medaille hätte ich nie gerechnet und dann wird es noch Gold. Einfach ein richtig lässiges Gefühl.“
ÖSV-Nachwuchschef Christian Greber lobte seinen Schützling für diese phänomenale Leistung – und das war übrigens, nach dem Erfolg von Nadine Fest in der Superkombi und Super-G, die dritte Goldene für Kärnten: „Adrian hat schon im ersten Durchgang mit einer hohen Nummer sein großes Potenzial gezeigt, als er auf Rang sechs fuhr. Und im zweiten ist er cool geblieben und hat den Ski laufen lassen.“Wird jetzt ordentlich gefeiert? „Ein, zwei Getränke werden es schon werden, schließlich war es das letzte Rennen“, sagte Pertl schmunzelnd. Aus taktischer Überlegung wird der Technikspezialist, wie auch Fest, das Weltcupfinale in Aspen (USA) auslassen und beim Europacup-Finale in Südtirol starten. Der frischgebackene Weltmeister blickt schon einen Schritt voraus: „Nach dem Finale und den österreichischen Meisterschaften liegt der Fokus schon wieder auf der nächsten Saison. Ich werde Europacup fahren und versuchen, einen Startplatz für den Weltcup zu ergattern. Das ist mein großes Ziel.“
Dass in Pertl eine Kämpfernatur steckt, bewies er vor 14 Monaten, als er sich einen Kreuzbandriss zuzog und nach einer unfreiwilligen Zwangspause noch stärker zurückkam. Sein eiserner Wille machte es möglich.