Kleine Zeitung Kaernten

„Ich scheue keinen Faustkampf“

INTERVIEW. Bernhard Starkbaum (31) brennt auf das bevorstehe­nde HalbfinalD­uell gegen den KAC. Der SalzburgGo­alie prophezeit eine attraktive Serie.

- Von Martin Quendler

Der KAC erreichte einen Sweep (4:0-Siege gegen Znaim), Salzburg brauste mit 4:1 in der Serie gegen Graz hinweg. Beginnt jetzt erst im Halbfinale das wahre Play-offEishock­ey?

BERNHARD STARKBAUM: Diese Aussage ist etwas provokant gewählt. Der KAC musste zwei Mal in die Verlängeru­ng, wir haben „erst“im Spiel fünf den Sack zugemacht. Wahr ist: Es treffen jetzt zwei schnelle Teams aufeinande­r.

Beweisen die vorangegan­gen Serien, dass in den entscheide­nden Momenten KAC und Salzburg einen Gang zulegen können?

Mit Sicherheit. Zumindest aus unserer Sicht kann ich sagen, dass wir auf dem Eis mittlerwei­le mehr Druck erzeugen, als noch vor ein paar Wochen.

Es ist ihre erste Saison in der EBEL nach vier Jahren in Schweden. Gab es Probleme mit der Umstellung?

Hier wird definitiv eine andere Art von Eishockey gespielt. Es hat anfangs gedauert. Auch bei mir. Aber ich denke, dass wir jetzt defensiv ganz gut eingestell­t sind.

In der Statistik sind zu Saisonbegi­nn ihre Werte massiv und ungewohnt abgefallen. Warum?

Dazu muss man das Gesamtbild betrachten. Mein Schnitt war nicht so schlecht, aber es gab eben diese torreichen Partien gegen Innsbruck. Natürlich hat ein Goalie immer Luft nach oben.

In Schweden wird in der Defensive taktisch disziplini­ert gespielt. Fühlt man sich hierzuland­e als Torhüter manchmal im Stich gelassen?

Das kommt in Österreich sicher öfters vor, stimmt. Ein Torhüter zu sein, ist eben ein undankbare­r Job. Und jeder Fehler, der passiert, führt unweigerli­ch zum Tor.

Salzburg verfügt ˇüber zwei Goalies (mit Luka Gracnar, Anm.), die in jedem Team die unumstritt­ene Nummer eins wären. Macht das die Bullen automatisc­h zum Titelaspir­anten?

Das wäre zu hoch gegriffen. Im Halbfinale befinden sich jetzt die besten vier Teams in dieser Saison. Es gibt jetzt keine Favoriten mehr. Jetzt gewinnt der, der 60 Minuten oder länger konstantes Eishockey zeigen kann.

Was heißt das?

Unser großes Plus ist, dass wir unsere Qualitäten gleichmäßi­g verteilt haben. Bei uns gibt es keine erste oder vierte Linie. Alle können Tore schießen.

Ähnlich sieht sich der KAC. . .

Die Klagenfurt­er haben einen wichtigen Schritt getätigt. Ihr Kader besteht aus vielen Österreich­ern. Ich gehe davon aus,

dass es eine attraktive und enge Serie wird.

Attraktiv bedeutet auch emotional. Torhüter sind im Play-off besonders gefährdet. Würden Sie sich im Fall des Falles wehren?

Das kann Torhütern ja in jeder Partien passieren, dass man über den Haufen gefahren wird.

Würden Sie einen Faustkampf scheuen?

Naja, das kann situations­bedingt schon vorkommen. Wenn ich attackiert werden sollte, bin ich mir aber sicher, dass vorher unsere Verteidige­r einschreit­en.

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Bernhard Starkbaum traf im Play-off 2011 (als VSVKeeper) schon einmal auf den KAC
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