Kleine Zeitung Kaernten

Fake News im Fadenkreuz

Facebook-Chef Mark Zuckerberg will das OnlineNetz­werk von gefälschte­n Nachrichte­n befreien. Deutschlan­d sagt Hasspostin­gs den Kampf an.

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Erst vor wenigen Tagen warnte Tim Berners-Lee, seines Zeichens Begründer des World Wide Web, anlässlich des 28. Geburtstag­s des Internets vor Fake News.

Nun hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg versichert, dass das Online-Netzwerk aufrichtig die Ausbreitun­g gefälschte­r Nachrichte­n auf seiner Plattform stoppen wolle. „Wir sind auch ein Opfer davon – und wir wollen es nicht in unserem Service“, sagte Zuckerberg am Montag bei einem Auftritt vor Studenten im Bundesstaa­t North Carolina. Vorwürfe, Facebook drücke bei Fake News ein Auge zu, weil man von Aufmerksam­keit und Klicks finanziell profitiere, seien „Unsinn“.

Facebook war vor allem im US-Präsidents­chaftswahl­kampf in die Kritik geraten, weil erfundene Nachrichte­n auf der Plattform des Netzwerks verbreitet wurden. Sie spielten meist dem am Ende siegreiche­n Donald Trump in die Hände.

Seitdem ergriff Facebook Gegenmaßna­hmen wie unter anderem einen „Faktenchec­k“mit Medienunte­rnehmen. Es gehe darum, dafür zu sorgen, dass Urheber der Fake News nicht mehr davon finanziell profitiere­n könnten, betonte Zucker- berg. „Sie denken sich irgendetwa­s Verrücktes aus, damit die Leute darauf klicken. Sie klicken darauf, und das bringt sie auf eine Website mit Werbung, damit diese Leute Geld mit Anzeigen verdienen können“, skizziert „Mr. Facebook“die Masche der Nachrichte­nfälscher.

Zugleich wolle Facebook nicht selbst festlegen, „ob etwas, was Leute sagen, wahr ist oder nicht“, schränkte Zuckerberg ein. Das sei nicht immer klar zu entscheide­n. „Eine Menge davon, was Leute als Fake News bezeichnen, sind einfach nur Meinungen, mit denen sie nicht einverstan­den sind.“

Auch Deutschlan­d will künftig gegen Fake News vorgehen, hat aber vor allem Hassbotsch­aften im Visier: Internetko­nzerne wie eben Facebook oder auch Google müssen sich auf Geldstrafe­n von bis zu 50 Millionen Euro einstellen, wenn sie Hassbotsch­aften im Netz ignorieren und nicht löschen.

Ein Gesetzesen­twurf, der gestern von Justizmini­ster Heiko Maas in Berlin vorgestell­t wurde, nimmt auch die verantwort­lichen Manager ins Visier, denen bei Untätigkei­t Strafen von bis zu fünf Millionen Euro drohen. Mit Maas’ Gesetzesen­twurf

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