Ein Sieg zum Abschluss
Hannes Reichelt und das gute Ende: Mit einem Sieg in Aspen holt sich der Salzburger noch Platz zwei im Super-G-Weltcup. Und bei den Damen krallt sich Tina Weirather doch noch die kleine Kugel.
Hannes Reichelts Grinser im Ziel von Aspen wurde von Läufer zu Läufer breiter. Und schließlich stand fest: Nummer 13 ist im Kasten – der 13. Weltcupsieg in der Karriere des 36-Jährigen. In einem extrem schwierigen Rennen, in dem es viele nicht ins Ziel schafften. Reichelt schon – und wie: 0,11 Sekunden war er schließlich vor Dominik Paris, der dem Sieg in der Abfahrt die nächste Spitzenleistung folgen ließ. „Nach der Abfahrt habe ich mich ein bisschen geärgert. Aber in Anbetracht dessen, dass ich im September noch an den Bandscheiben operiert worden bin, ist die Saison gewaltig gelaufen“, sagte Reichelt nach seinem sechsten Weltcupsieg im Super-G, der vor allem eines bestätigte: Auf amerikanischem Schnee, da fühlt sich der Radstädter wohl, vier seiner sechs Siege erfuhr er in Colorado.
Dank des Sieges schaffte es Reichelt auch noch in der Weltcup-Disziplinenwertung hinter dem bereits vor dem Rennen als Sieger feststehenden Kjetil Jansrud auf Platz zwei, überholte Aleksander Aamodt Kilde, dem Rang drei nicht mehr half.
Auch bei den Damen drehte sich im letzten Abdruck noch alles: Tina Weirather fuhr auf dem von ihrem Trainer ausgeflaggten, ebenso schwierigen Kurs ein beherztes Rennen und schaffte es so, die Slowenin Ilka Stuhec noch um fünf Punkte von Platz eins zu verdrängen. Denn bei Stuhec reichte es an diesem Tag nur für Platz zwei. Und auch, wenn es die erste Kugel für die Liechtensteinerin war, so war es doch die zwölfte für die Familie. „Wahnsinn, es war heute wirklich nicht einfach. Ich bin total happy, dass es heute geklappt hat. Es war ein Nervenkrieg ohne Ende, ich habe alles riskiert.“Stark präsentierten sich die Österreicherinnen: Weltmeisterin Nicole
Schmidhofer fuhr vor ihren Teamkolleginnen Elisabeth Görgl, Ricarda Haaser und Christine Scheyer auf den vierten Platz. Schmidhofer war auch eine der ersten Gratulantinnen der in Tränen aufgelösten Weirather: Sie freue sich sehr für sie, nach allem, was sie bereits mitgemacht habe: „Sie hat eine geile Saison, eine richtig konstante.“Aber auch sie war zufrieden: „Für ein Comebackjahr war es sehr gut, schade, dass es zum Abschluss nicht mit dem Podest geklappt hat!“
Heute wartet in Aspen der Teambewerb (17.30 Uhr, live ORF eins) – und da sind die Österreicher nicht Favorit, auch wenn der Nationencup ein weiteres Mal, es ist das 28. Mal in Serie, schon fix in der Tasche ist. Für Österreich gehen Ricarda Haaser, Stephanie Brunner und Katharina Truppe sowie Michael Matt, Marco Schwarz und Marc Digruber an den Start.