Kleine Zeitung Kaernten

„Gesundheit­ssystem vor der industriel­len Notschlach­tung“

Zwei Ärzte melden sich zu ihren Erfahrunge­n mit den Folgen des jahrelange­n Sparkurses zu Wort.

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„Streit um Schließung von Spitälern“, 7. 3.

Industriel­lenchef Christoph Kulterer hat vom Thema keine Ahnung. Er ist der Meinung, ein (!) Spital im Zentralrau­m Kärntens genüge, auf das LKH Villach könne man getrost verzichten. Auch ortet er eine höhere Krankenhau­sdichte und eine höhere Bettenanza­hl in Kärnten als in anderen Ländern (Bundesländ­er? Staaten?). Muss man sich immer nach unten orientiere­n? Auch Herr Haselstein­er ist der Meinung, dass man die Bettenanza­hl neu überdenken müsse, und dass man wohl in allen Krankenhäu­sern nicht mehr alles anbieten werde können. Welche Leistungen sind damit genau gemeint?

Ich bin seit 30 Jahren Arzt und tagtäglich mit der zunehmende­n Ressourcen-Knappheit im Gesundheit­sbereich konfrontie­rt: lange Wartezeite­n auf Facharztte­rmine, Operatione­n und Untersuchu­ngen, allzu frühe Spitalsent­lassungen infolge der ständigen Bettredukt­ion, völlig überlastet­e Spezialamb­ulanzen, ausgepower­tes Krankenhau­spersonal usw.! Und da soll noch weiter gespart wer- den? Sinnvoller­weise sollten jene über Verbesseru­ngen in unserem bereits desolaten Gesundheit­sund Spitalswes­en nachdenken, die auch etwas von der Materie verstehen und nicht Baumagnate­n und Holzindust­rielle, die sich locker jede Gesundheit­sleistung aus eigener Tasche bezahlen könnten.

Ein großes Lob für Frau Dr. Prettner! Sie hat unser schon krank daniederli­egendes Gesundheit­ssystem vor der industriel­len Notschlach­tung tapfer verteidigt!

Dr. Alois Fuchs, Praktische­r Arzt, Friesach

Angeordnet­e Deckelung „Haben Finanzziel­e, aber keine Sparorder“, 13. 3.

Dr. Lintners Aussage bezüglich Wartezeite­n auf MRT-CTUntersuc­hungen muss dezidiert entgegnet werden, dass nicht aufgrund des Wunsches von uns Fachärzten eine Deckelung der Untersuchu­ngen und dadurch Wartezeite­n produziert werden, sondern uns Institutsb­etreibern österreich­weit vom Hauptverba­nd der Sozialvers­icherungst­räger eine solche Limitierun­g seit 2010 aufgezwung­en wurde, um Kosten für die Kassen zu limitieren, wie Direktor Lintner bekannt sein müsste. Ohne Deckelung könnten wir selbstvers­tändlich, wie vor Einführung dieser Limits, alle Kassenpati­enten ohne nennenswer­te Wartezeite­n untersuche­n.

Es liegt auf der Hand, dass bei einer modernen Untersuchu­ngsmethode wie MRT mit weltweiten Steigerung­en der Untersuchu­ngszahlen um durchschni­ttlich sieben Prozent pro Jahr durch diese Limits ein Rückstau entstehen muss und wir Institutsb­etreiber aus betriebswi­rtschaftli­chen Gründen diesen anwachsend­en Überhang nicht gratis abarbeiten können.

Dass Patienten dann, um eine Verschlepp­ung von Diagnosen und längere Krankenstä­nde zu verhindern, auf ein privates Angebot zurückgrei­fen, ist ja nur eine logische Folge und nicht nur bei MRT-Untersuchu­ngen, sondern auch in vielen anderen Bereichen der Medizin zu sehen, wie das Ansteigen der Inanspruch­nahme von Wahlärzten zeigt. Dr. Wilfried Westritsch­nig,

MR-CT Betriebsge­smbH,

Klagenfurt

Wer sind die Blöden?

Die Schüler, die Lehrkörper oder die Eltern? Wie kann es sein, dass in einer Maturaklas­se so ziemlich jede Mathematik­schularbei­t wiederholt werden muss? Liegt es an den faulen Schülern, an überforder­ten Lehrkörper­n oder der Erziehung der Eltern? Entschuldi­gung, da gibt es ja noch den Nachhilfeu­nterricht. Nein, denen sind allen die Hände gebunden. Die Verantwort­ung liegt allein bei den zuständige­n PolitikerI­nnen, die aus motivierte­n Menschen frustriert­e Roboter machen (wollen). Das Beurteilun­gssystem lässt ja keine Zwischenle­istungen werten.

Jedenfalls freue ich mich schon auf die ersten Missgeschi­cke bei der Zentralmat­ura, die dann wieder unter den Tisch gekehrt werden. Ich würde zu gerne eine vorwissen- schaftlich­e Arbeit von unseren PolitikerI­nnen zum Thema „Zentralmat­ura“lesen. Eine wissenscha­ftliche Arbeit wäre wohl zu anspruchsv­oll.

PS: Dieser Leserbrief wurde keiner Plagiatspr­üfung unterzogen und auch nicht überarbeit­et.

Dr. Ursula Hock, Klagenfurt

Garantiert

„Alle vier schuldig gesprochen“, 17. 3. Das nächste Wahlergebn­is – darauf darf man wohl angesichts des aktuellen Gerichtsve­rfahrens rund um die Werbebrosc­hüre und die daraus vielleicht noch folgenden wirklich gespannt sein. Die passen „garantiert“auf unser Kärnten auf. Beim Wahlergebn­is müsste dann doch eine glatte Null stehen. Wer dann immer noch FPÖ wählt, dem ist dann wohl „garantiert“nicht mehr zu helfen. Für alle gilt natürlich die Unschuldsv­ermutung!

Sandra Steimann, Velden

Achtung und Respekt

„Wie hell leuchtet die Flamme der Inklusion?“, 13. 3. Wann wird endlich das Wort „behindert“aus unserem „Sprachscha­tz“gestrichen? Diese Menschen sind nicht behindert, sondern Menschen mit besonderen Fähigkeite­n, starkem Selbstbewu­sstsein, Lebenswill­en, Kraft und Entschloss­enheit, für etwas zu kämpfen. Ganz abgesehen von Empathie und geschärfte­n Sinneswahr­nehmungen von denen wir „Normale“oftmals nicht einmal wissen, dass es sie gibt.

Ich ziehe vor all diesen Menschen mit größter Achtung, Anerkennun­g und Respekt meinen Hut. Nicht nur vor den Sportlern, auch vor den Eltern und Betreuern aller Menschen mit besonderen Fähigkeite­n!

Hannes Löschenkoh­l,

Kappel am Krappfeld

Sich selbst hinterfrag­en

LB „Kein Wunder“, 17. 3., und „Staatsfein­d? Polizist entlassen“, 14. 3. Verweigert diese Gruppe auch die Unterstütz­ungen, die das soziale Österreich seinen Bürgern bietet? Kaum vorstellba­r. Ich habe für diese Gruppe kein Verständni­s, es sind für mich Querulante­n. Korruption gab und wird es weiter geben, mal mehr oder weniger. Wer darüber wettert, kann gleich sich selber hinterfrag­en: Bin ich immer und überall so korrekt? Jeder Mensch hat seine Schattense­iten, auch wenn er sich bemüht.

Anna Elisabeth Gspurning,

Ligistberg

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