Großbrand am Hof von Skilegende
Ehemaliger Abfahrts-Weltmeister Erik Schinegger verlor gesamte Infrastruktur für seine Skischule auf der Simonhöhe.
Ich saß im Büro und erledigte Schreibarbeiten. Auf einmal hörte ich Schreie: Feuer, Feuer.“So schildert Skilegende Erik Schinegger (68) den Ausbruch eines Brandes am Freitag kurz nach 10 Uhr auf seinem Gehöft in Agsdorf, Gemeinde St. Urban. Als Erster entdeckt hat den Brand ein Neffe Schineggers.
Dieser alarmierte über den Handynotruf Feuerwehren. „Es soll eine Explosion gegeben haben“, erzählt der Ex-Rennläufer. Eine mächtige Rauchsäule, sichtbar bis zum Pyramidenkogel, stieg auf, Flammen breiteten sich rasend schnell aus und fanden reichlich Nahrung. „Das rund 50 Meter vom Wohnhaus entfernte Gebäude nutzen wir als Zentrallager für unsere Skischule auf der Simonhöhe. Wir haben erst vor wenigen Tagen alles eingeräumt“, sagt Schinegger. Ski, Schuhe sowie ein Skidoo, das die Waggons des beliebten „Tabaluga“-Zuges der Skischule zieht. Vor 42 Jahren hat Schinegger begonnen, aus dem Nichts das florierende Unternehmen aufzubauen. Mit Erfolgsgarantie für die Kursteilnehmer, vor allem Kinder.
Schinegger eilte mit Familienmitgliedern und Nachbarn zum Brandobjekt. „Ich habe noch versucht, einen Wagen aus
dem Gebäude zu fahren. Ziegel barsten und fielen glühend heiß vom Dach, es hat gekracht. Unsere Bemühungen, noch etwas aus dem Wirtschaftsgebäude zu holen, mussten wir aufgeben. Es war einfach viel zu gefährlich“, schildert Schinegger.
Nach rund vier Stunden
konnten die rund 100 Feuerwehrleute „Brand aus“geben. Einsatzlei- ter Friedrich Nusser: „Es ist uns gelungen, das Übergreifen der Flammen auf drei Nebengebäude zu verhindern.“Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen des Besitzers auf rund 150.000 Euro und dürfte durch Versicherungen gedeckt sein. „Mein Leben ist eine Hoch- und Tiefschaubahn“, resümiert Schinegger. Als Erika Schinegger holte der Ex-Rennläufer 1966 WM-Abfahrt-Gold. Das bewegte Leben des 68-Jährigen wird derzeit von Regisseur Reinhold Bilgeri verfilmt.
Heute wollte Schinegger nach der anstrengenden Wintersaison in den Urlaub fliegen. „Jetzt gilt es, die neue Situation zu bewältigen“, lässt der unermüdliche Kämpfer auch in den für ihn so schweren Stunden wieder Optimismus versprühen.