Kleine Zeitung Kaernten

Ein Mordfall wie ein Egoshooter-Spiel

Eigenwilli­gkeit beherrscht das Kieler Kommissari­at: Borowski und Brandt ermitteln in einem Darknet-„Tatort“.

- Julia Schafferho­fer

Was passiert im heutigen „Tatort“?

ANTWORT: Der Leiter der Spezialabt­eilung „Cyber Crime“am LKA Kiel wurde beim Fitnesstra­ining ermordet. Borowksi (Axel Milberg) und Brandt (Sibel Kekilli) übernehmen – Letztere kennt sich als frühere Hackerin mit Kriminalit­ät im Netz bestens aus.

Gibt es ein übergeordn­etes Thema?

ANTWORT: Ja – das sogenannte „Darknet“. Also ein anonymer und für Dissidente­n geschützte­r Ort im Netz, der auch Spielplatz von moralbefre­iter Kriminalit­ät oder menschlich­er Bösartigke­it sein kann. Begehrtes „Tatort“-Thema.

Was ist besonders an diesem Fall?

ANTWORT: Die eigenwilli­ge, aber packende Bildästhet­ik (Kamera: Benedict Neuenfels). Der Mordanschl­ag ist u. a. aus der Perspektiv­e eines Egoshooter-Spiels zu sehen. Das wirkt einerseits grausam blutig, anderersei­ts werden Charaktere wie die IT-Nerds oder Smartphone-Anfänger Borowski herrlich überzeichn­et.

Wie spannend ist dieser „Tatort“?

ANTWORT: Sehr. Auf 85 rasante, humorvolle und lehrreiche Minuten folgt ein überrasche­ndes Ende. Kekilli darf in ihrem vorletzten „Tatort“-Einsatz noch einmal zeigen, wie schlagkräf­tig sie ist.

Soll man heute einschalte­n?

ANTWORT: Unbedingt. Es scheint, als nähme das „Tatort“-Jahr nun Fahrt auf. Der Hessische Rundfunk bleibt Garantie für Mut zum Genrekrimi.

man genug Songs hat, dann macht man ein Album. In der heutigen Zeit werden oft die Tracks rausgehaut und das Album kommt irgendwann. Ich glaube, mit meiner Musik und ich als Typ bin einfach noch aus den 80ern. Ich habe noch gern ein Album und möchte mehr von einem Künstler hören als nur einen Song.

Klingt nach einem sehr persönlich­en Album.

Der Künstler Thomas David ist auch der private Thomas David. Ich könnte über nichts singen, was ich nicht selbst erlebt habe.

Tut sich eine Plattenfir­ma eigentlich schwer mit Ihnen?

Das glaube ich nicht. Die Plattenfir­ma hat die Sicherheit, dass ich weiß, wer ich bin und was ich mache. Wenn man einen Künstler hat, der selber innovativ ist, dann muss man nichts erfinden, was zu ihm passen könnte. Ich nehme dieses Netzwerk in Anspruch, das Kreative kommt von mir.

Gibt es Versuche, sich mehr in Richtung Deutschlan­d zu öffnen?

Ich glaube, dass der deutsche Markt für Thomas David sehr schwierig zu erobern wäre. Ein österreich­ischer SingerSong­writer mit englischen Liedern in Deutschlan­d: Ich weiß nicht, wo der Platz hätte.

Hat der ORF angefragt, ob Sie zum Song Contest fahren wollen?

Lustigerwe­ise diesmal nicht mehr. Ich glaube, es gibt einfach geeigneter­e Kandidaten, die den Song Contest besser vertreten und selbst verfolgen.

Musiker, die bei dem Theater lieber mitspielen als Sie?

Es ist eine Show und daran ist auch nichts Schlimmes. Ich habe auch zum Tom (Anm. Neuwirth) einst gesagt: Das ist dort, wo du hingehörst, das solltest du machen. Das war schon viel früher, ich weiß gar nicht, ob es damals schon die Conchita gab. Das wäre nicht meine Schiene. Ich bin vielleicht auch nicht dieser Glamour-Typ.

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Beleuchten das Darknet und andere Abgründe: Borowski und BrandtAPA
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PAROVSKY „Habe nichts Neues erfunden, bin kein Vorreiter“

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