Kleine Zeitung Kaernten

Kurz erntet Spott für seine Reformidee­n

Opposition und Koalitions­partner lassen kein gutes Haar an den Plänen des Europamini­sters.

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Sebastian Kurz, der seine Vorstellun­g von der Aussetzung der Sozialhilf­e für EUAuslände­r in den ersten fünf Jahren ihres Aufenthalt­s in der ORF-Pressestun­de wiederholt­e, erhielt keine Unterstütz­ung vom Koalitions­partner. „Er habe „wieder einmal bewiesen, dass er viele Themen bespielen kann, aber offenbar keine Antworten geben will“, sagte SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder.

Harald Vilimsky, der freiheitli­che Europaabge­ordnete, warf Kurz vor, Sprechblas­en zu produziere­n. „Ob er jemals vom Ankündigun­gs- in den Umsetzungs­modus kommt, ist mehr als zweifelhaf­t“, meinte Vilimsky. Die grüne Bundesder sprecherin Eva Glawischni­g sprach von einem „Armutszeug­nis für einen Europamini­ster“. Vor allem Kurz’ Absage an eine Sozialunio­n störte Glawischni­g. Kurz hatte sich in seinem am Sonntag in der Kleinen Zeitung vorgestell­ten Konzept ausdrückli­ch gegen den Umbau der EU in eine „Sozialunio­n“ausgesproc­hen, wie sie der SPÖ und auch den Grünen vorschwebt. Mit seinem Kurs des Rückzugs ins Nationalst­aatliche gefährde Kurz die Rolle Österreich­s in Europa und übernehme „schrittwei­se die Positionen der FPÖ“.

Die Neos werfen Kurz vor, die Personenfr­eizügigkei­t, eine der Grundfreih­eiten in der EU, einschränk­en zu wollen. Sozialpoli­tik sei bereits heute nationalst­aatliche Angelegenh­eit, sagte Sozialspre­cher Gerald Loacker. Christoph Hagen vom Team Stronach begrüßte die Äußerungen von Kurz und sagte, er könne sich eine Plattform vorstellen, der der Außenminis­ter vorsteht, um nach der nächsten Nationalra­tswahl „konstrukti­ve Lösungen“umzusetzen.

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„Ich schütze die Grundfreih­eiten“: Minister Sebastian Kurz

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