London unter Schock
Wieder wurde London zum Schauplatz einer tödlichen Attacke. Täter rammte vor Parlament mit Pkw Fußgänger und stach dann auf Polizist ein.
Gegen 14.40 Uhr schlägt der Angreifer im Herzen der britischen Demokratie zu. Auf der Westminster Bridge mit dem Wahrzeichen Big Ben rast er ähnlich wie die Attentäter von Nizza und Berlin mit seinem SUV in eine Gruppe Passanten. Scotland Yard stuft die Tat unmittelbar danach als Terrorattacke ein. Der Mann flieht aus dem Wagen mit einem langen Messer und rennt auf das Parlamentsgelände zu. Ein Polizist, der sich ihm in den Weg stellt, wird mit dem Messer verletzt und stirbt später. Andere bewaffnete Polizisten schießen den Angreifer nieder. Das Motiv des Täters ist bisher unbekannt.
Fünf Menschen sterben im Zuge der Attacke, darunter der Täter. Mindestens vierzig Menschen verletzt der schwarz gekleidete Angreifer teils schwer. Die Polizei geht bis zum späten Abend davon aus, dass es sich um einen Einzeltäter gehandelt hat.
Unter den Passanten auf der Brücke sind mehrere französische Schüler. Eines der Opfer, eine Frau, verstirbt noch an Ort und Stelle. Andere Passanten erleiden nach Angaben der Notdienste „katastrophale“Verletzungen. Eine Frau wird schwer verletzt aus der Themse geborgen. Nach der Attacke rammt der Fahrer die Außenmauer des Palastes von Westminster am Ende der Brücke. Im Parlament selbst, das an diesem Nachmittag tagt, bricht nach Bekannt- werden des Vorfalls mildes Chaos aus. Abgeordnete, parlamentarische Mitarbeiter und Besucher versuchen, sich irgendwo in Sicherheit zu bringen. Unterhaus und Oberhaus werden zeitweise abgeriegelt.
des Parlaments werden unverzüglich unterbrochen. Schwer bewaffnete Polizeieinheiten durchkämmen den Palast Etage für Etage – zur Sicherheit. Premierministerin Theresa May, die kurz zuvor ihre wöchentliche Fragestunde absolvierte und sich zur Tatzeit im Parlament befindet, wird von Sicherheitsbeamten umringt und zu einem wartenden Wagen geführt. Sie verlässt das Parlament unter Polizeischutz. Die Regierungschefin beruft eine Eilsitzung des Katastrophenkabinetts ein – und spricht von einer „kranken und verkommenen“Terrorattacke.
Überall in Westminster ziehen bewaffnete Polizisten auf. Dutzende Ambulanzen und ein Rettungshelikopter säumen das Parlament. Tausende Touristen,
Bauarbeiter, Angestellte und Schüler, die das Parlament besuchen wollen, werden von den Tatorten weggedrängt.
Zusätzliche Polizeikräfte ziehen in der Innenstadt auf. Die U-Bahn-Station Westminster wird geschlossen. Viele Abgeordnete zeigen sich schockiert, loben aber die Polizei für ihren „schnellen und professionellen“Einsatz. Seit den Anschlägen von Paris, Nizza und Berlin hat man sich auf einen Anschlag dieser Art vorzubereiten versucht. Noch am vergangenen Sonntag fand auf der Themse eine Übung statt, bei der Polizisten probeweise ein Vergnügungsboot stürmten.