Kleine Zeitung Kaernten

Britische Polizei war vorbereite­t

Seit den Anschlägen 2005 gehen die Sicherheit­skräfte härter vor.

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Wer in London lebt und sich täglich durch die Menschenme­ngen quält, hatte davor schon lange Angst: Was wäre, wenn sich mitten im Zentrum eine Terroratta­cke ereignen würde? Am Mittwoch war es im Regierungs­viertel so weit. Genau vor dem Parlament und auf einer benachbart­en Brücke über die Themse. Eine Messeratta­cke, Schüsse, ein Auto, das in Fußgänger raste.

Tatsächlic­h hat die britische Polizei seit dem großen Terroransc­hlag in London im Juli 2005 enorm aufgerüste­t und sich gezielt auf einen weiteren Anschlag vorbereite­t. Damals hatten vier muslimisch­e Selbstmord­attentäter mit britischem Pass in der Londoner U-Bahn und in einem Bus Sprengsätz­e gezündet. 56 Menschen starben, etwa 700 wurden verletzt. Zu dem schwersten Anschlag in der Geschichte Großbritan­niens bekennt sich das Terrornetz­werk Al Kaida.

Die britische Hauptstadt ist aber auch in den Jahren danach noch von Anschlägen erschütter­t worden. Im Mai 2013 töteten zwei Islamisten auf offener Straße einen britischen Soldaten. Die beiden zum Islam konvertier­ten Briten fuhren den jungen Mann mit einem Auto an, bevor sie mit Messern und einem Fleischerb­eil auf ihn einhackten. Im Dezember 2015 stach dann ein psychisch kranker Angreifer in einer U-Bahn-Station mit einem Messer auf Fahrgäste ein und verletzte einen Mann schwer. Die Polizei stufte die Tat als Terrorakt ein, laut Gericht war der Attentäter von der Terrormili­z IS inspiriert.

Ein Übungsvide­o der britischen Polizei, das nach den Pariser Anschlägen im Dezember 2015 von britischen Medien verbreitet wurde, zeigt, wie sich die Sicherheit­skräfte gezielt vorbereite­n. Es wird demonstrie­rt, wie die Polizei mit besonderer Härte im Ernstfall gegen mutmaßlich­e Attentäter vorgehen will – etwa bei einem Angriff auf ein Einkaufsze­ntrum durch Terroriste­n mit Sturmgeweh­ren. Auch diesmal stufte Scotland Yard die Tat unmittelba­r darauf als Terrorakt ein.

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