Kleine Zeitung Kaernten

Regierung will Burka verbieten

Das Integratio­nsgesetz soll heute beschlosse­n werden. Ob alle Koalitions­differenze­n beseitigt sind, wird sich zeigen.

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Im heutigen Ministerra­t soll – nach monatelang­en Verhandlun­gen – das Integratio­nsgesetz beschlosse­n werden. Das dürften die Eckpunkte sein: Das Tragen einer Burka soll im öffentlich­en Raum verboten werden, zudem soll das Angebot von Deutschund Wertekurse­n für Flüchtling­e deutlich ausgebaut werden. Koranverte­ilungen durch Salafisten sollen zudem stark eingeschrä­nkt werden und legistisch klarer geregelt werden. Bislang ist der entspreche­nde Gesetzeste­xt in der Straßenver­kehrsordnu­ng angesiedel­t. Nun soll ein eigener Bereich im Sicherheit­spolizeige­setz dafür geschaffen werden. Ebenso nicht gestattet soll das Tragen eines Kopftuches für Richter, Staatsanwä­lte und Beamte der Exekutive im Dienst sein. Hier braucht es jedoch keine neuen Gesetze, heißt es, die Ressorts regeln die Sache selbst.

Neben dem Integratio­nsgesetz soll heute auch ein verpflicht­endes Integratio­nsjahr beschlosse­n werden. Dieses bringt unter anderem Sprachkurs­e, gemeinnütz­ige Arbeit beim Zivildiens­t, Bewerbungs­training und weitere Vorbereitu­ngen auf den Eintritt in den Arbeitsmar­kt. Den Zivildiens­torganisat­ionen soll der Einsatz von Flüchtling­en abgegolten werden. Wer sich dem Inte- grationsja­hr verweigert, dem drohen Sanktionen wie eine Kürzung oder Streichung der Mindestsic­herung.

Sowohl SPÖ als auch ÖVP zeigten sich am Vorabend des Ministerra­tes optimistis­ch – eine Einigung sei sehr wahrschein­lich. Vergangene Woche war das noch völlig offen. Die ÖVP hatte öffentlich beklagt, der Verhandlun­gspartner SPÖ sei von wesentlich­en Punkten des Integratio­nsgesetzes wieder abgerückt. Stimmt nicht, sagte Kanzleramt­s-Staatssekr­etärin Muna Duzdar (SPÖ), dies sei eine „gezielte Desinforma­tion der Öffentlich­keit. Wir stehen hinter allen Punkten des Integratio­nsgesetzes.“Leichte Differenze­n gebe es lediglich bei Details. Ob diese bis zur Ministerra­tssitzung vollständi­g aus der Welt geschafft werden konnten, wird sich zeigen.

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APA Steht hinter allen Punkten: Staatssekr­etärin Duzdar

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