Ein Kampf gegen Windmühlen
W enn die parlamentarische Anerkennung der Deutschen in Slowenien auch ein Kampf gegen Windmühlen zu sein scheint, darf doch nicht auf eine Antwort auf unverständliche Erklärungen des Staatspräsidenten Borut Pahor im Interview in der Kleinen Zeitung verzichtet werden. So trifft er die Feststellung, dass es in Slowenien zwei Volksgruppen gebe, und zwar die Italiener und die Ungarn. „Ich sehe keine Anzeichen und auch keine Gründe dafür, dass sich das ändert“, sagt Pahor und spricht in der Folge von deutschsprachigen Slowenen, die finanziell gefördert würden, sich politisch einbringen und ihre Identität pflegen und stärken könnten.
Die Union Europäischer Föderalisten hat wiederholt festgestellt, dass Minderheitenrechte nicht von der Zahl der Angehörigen abhängig gemacht werden dürften. Die gleiche Haltung nahm auch der damalige Obmann des Rates der Kärntner Slowenen, Dr. Reginald Vospernik, ein. Als sich Österreich zur Zählung der Minderheit verstieg, wurde von slowenischer Seite mehrfach erklärt, man könne zwar Rinderherden zählen, aber nicht Menschen.
In Slowenien hingegen fand Douschan Necak, dass es eine deutschsprachige Minderheit eigentlich nicht mehr gebe. Er verzichtete allerdings darauf, auf die Gründe dieser Situation einzugehen. Die Deutschen im Nachbarland wurden nach Kriegsende wie Freiwild verfolgt und getötet. Die Böse Grube (huda jama) bei Cilli sei als Synonym für alle Verbrechen genannt. Hat Pahor nie davon gehört? Dennoch hat Österreichs Außenminister Alois Mock in den späten Achtzigerjahren des vorigen Jahrhunderts alles getan, um die Staatswerdung Sloweniens international zu unterstützen.
Die Euphorie über die Wende jenseits der Karawanken war auch in Kärnten groß und ebenso die Hoffnung auf Anerkennung unserer Landsleute. Borut Pahors Nein trifft eine Gruppe von Menschen, der großes Leid widerfuhr. Der Appell um Hilfe geht auch an Österreichs Bundesregierung, zumindest nach mehr als zehn Jahren die bescheidene Subvention zu erhöhen.
„Der Appell um Hilfe geht auch an Österreichs Bundesregierung, zumindest die bescheidene Subvention zu erhöhen.“