Nicht Ergebnis, sondern HCB-Studie sei bedenklich
Med-Uni Wien übt heftige Kritik an Studie über Harnund Blutwerte der Görtschitztaler. Sie schüre nur Angst.
Hohe HCB- und Schwermetallwerte im Blut von Görtschitztaler Kindern sorgten vor Kurzem für Aufregung. Die Bürgerinitiativen und Rechtsanwalt Wolfgang List machten darauf aufmerksam. Jetzt ist das Ergebnis der medizinischen Untersuchung da: Und das Urteil fällt vernichtend aus – allerdings nicht für die Gesundheit der Getesteten, sondern für die Studie.
Sie sage nämlich nichts über die gesundheitliche Gefahr für die Getesteten aus, sagt Umweltreferent Landesrat Rolf Holub (Die Grünen): „Da war kein Mediziner dabei.“Stattdessen waren Statistiker am Werk. Und diese hätten zum Beispiel nicht berücksichtigt, dass einige der getesteten Schwermetalle im menschlichen Körper ohnehin vorkommen und für den Menschen sogar lebenswich- tig seien. Der Bericht weise Mängel in der Methodik und falsche Darstellungen auf und sorge für Verunsicherung, zitiert Holub aus der Zusammenfassung des Med-Uni-Berichtes. Dabei sei dies unbegründet. Die Werte würden sich im Wesentlichen nicht von jenen unterscheiden, die Experten schon nach Auftreten des HCBSkandals erhoben hätten.
Insgesamt würden die Blut- und Harnwerte der Bevölkerung im Görtschitztal im Rahmen internationaler Vergleichswerte liegen. Also bestehe kein Anlass zu übertriebener Sorge. Aus ärztlicher Sicht „unverantwortlich“sei hingegen die Studie selbst. Denn diese schüre innerhalb der Bevölkerung, die durch den Umweltskandal ohnehin psychisch belastet sei, erneut Ängste.