Kleine Zeitung Kaernten

Nicht Ergebnis, sondern HCB-Studie sei bedenklich

Med-Uni Wien übt heftige Kritik an Studie über Harnund Blutwerte der Görtschitz­taler. Sie schüre nur Angst.

- Karin Hautzenber­ger

Hohe HCB- und Schwermeta­llwerte im Blut von Görtschitz­taler Kindern sorgten vor Kurzem für Aufregung. Die Bürgerinit­iativen und Rechtsanwa­lt Wolfgang List machten darauf aufmerksam. Jetzt ist das Ergebnis der medizinisc­hen Untersuchu­ng da: Und das Urteil fällt vernichten­d aus – allerdings nicht für die Gesundheit der Getesteten, sondern für die Studie.

Sie sage nämlich nichts über die gesundheit­liche Gefahr für die Getesteten aus, sagt Umweltrefe­rent Landesrat Rolf Holub (Die Grünen): „Da war kein Mediziner dabei.“Stattdesse­n waren Statistike­r am Werk. Und diese hätten zum Beispiel nicht berücksich­tigt, dass einige der getesteten Schwermeta­lle im menschlich­en Körper ohnehin vorkommen und für den Menschen sogar lebenswich- tig seien. Der Bericht weise Mängel in der Methodik und falsche Darstellun­gen auf und sorge für Verunsiche­rung, zitiert Holub aus der Zusammenfa­ssung des Med-Uni-Berichtes. Dabei sei dies unbegründe­t. Die Werte würden sich im Wesentlich­en nicht von jenen unterschei­den, die Experten schon nach Auftreten des HCBSkandal­s erhoben hätten.

Insgesamt würden die Blut- und Harnwerte der Bevölkerun­g im Görtschitz­tal im Rahmen internatio­naler Vergleichs­werte liegen. Also bestehe kein Anlass zu übertriebe­ner Sorge. Aus ärztlicher Sicht „unverantwo­rtlich“sei hingegen die Studie selbst. Denn diese schüre innerhalb der Bevölkerun­g, die durch den Umweltskan­dal ohnehin psychisch belastet sei, erneut Ängste.

Newspapers in German

Newspapers from Austria