Fühlen? Die Wissenschaft erforscht die Wetterfühligkeit – und liefert Tipps für Betroffene.
Ich bin absolut nicht wetterfühlig“, sagt Hans-Peter Hutter. Als Umweltmediziner an der MedUni Wien beschäftigt er sich dennoch mit dem Zusammenhang von Umwelteinflüssen und der Gesundheit. Eine klare Antwort auf die Frage, ob es die Wetterfühligkeit gibt, kann aber auch er nicht liefern. „Es ist sehr komplex“, sagt Hutter.
Kopfschmerzen, die schlechtes Wetter ankündigen, Schwindel und ein unbestimmtes Unwohlsein, die mit einem Wetterwechsel einhergehen oder gar ein Ziehen in Gelenken, bei Operationsnarben oder in Knochen, die einmal gebrochen waren: All das wird unter dem Phänomen Wetterfühligkeit zusammengefasst. Dabei geht es um die Frage, wie Luftdruck, Temperatur, Windstärke, Luftfeuchtigkeit oder UV-Strahlung das Wohlempfinden beeinflussen. „Ja, es gibt Menschen, die bei bestimmten Wetterlagen solche Beschwerden haben“, bestätigt Hutter. Dazu gebe es auch Beobachtungsstudien. Aber: Eine wissenschaftliche Erklärung dafür, wie Beschwerden und Wetterwechsel zusammenhängen, fehlt zum größten Teil.
die leicht nachvollziehbar sind. So reagiert der Körper auf Temperaturveränderungen, um die eigene Körpertemperatur konstant zu halten. Fällt die Lufttemperatur, werden die äußeren Blutgefäße verengt, der Blutdruck steigt kurzfristig. Wird es sprunghaft warm, erweitert der Körper zwecks Abkühlung die Blutgefäße, der Blutdruck sinkt – für Menschen mit ohnehin niedrigem Blutdruck eine zusätzliche Belastung.
Aber welche Luftfeuchtigkeit in Kombination mit welcher Temperatur, welcher Luftdruck in Kombination mit welcher Witterung zu welchen Beschwerden führt – das lässt sich nicht so einfach erforschen. Und auch der Faktor Mensch kommt ins Spiel: Alter, Geschlecht oder Krankheiten können einen Einfluss darauf haben, wie man auf das Wetter reagiert. Daher hat die Wissenschaft bisher nur Hypothesen anzubieten.
Eine besagt, dass Druckrezeptoren in der Halsschlagader für Wetterfühligkeit verantwortlich sein könnten. Sie regulieren das Herz-Kreislauf-System und könnten durch Änderungen im Luftdruck beeinflusst werden. Eine andere Theorie vermutet, dass sogenannte Sferics – elektromagnetische Impulse, die zum Beispiel durch Gewitter entstehen – die Beschwerden auslösen. Es gibt aber auch Erklärungsansätze, die von Scheinkausalitäten, also einem eingebildeten Zusammenhang, ausgehen. Man