Kleine Zeitung Kaernten

„Weniger scheint in der Schule oft mehr zu sein“

Leser stimmen Christian Hölbling zu, dass Schüler zu wenig Freizeit haben, wenn auch nicht alle die Schuld bei den Pädagogen sehen.

- Vorsicht, Satire „Lernen, um zu funktionie­ren“, 26. 3.

Danke für die überaus amüsante, aber leider auch sehr wahre Satire von Herrn Christian Hölbling; habe selten so gelacht. In diesem Zusammenha­ng fällt mir die ebenso amüsante und auch sehr wahre Dokumentat­ion, „Where to invade next?“, von Michael Moore ein. Sie enthält unter anderem einen kurzen Beitrag über das finnische Schulsyste­m, den man durchaus ernst nehmen sollte: Wussten Sie, dass Kinder in Finnland keine Hausübunge­n haben und viel weniger Schulstund­en als wir? Wussten Sie, dass finnische Lehrer es als eine ihrer höchsten Prioritäte­n verstehen, Kindern beizubring­en, wie man im Leben glücklich wird? Wussten Sie auch, dass Finnland bei PISA-Studien stets in Top-Reihen rangiert, von denen Österreich nur träumen kann?

Weniger scheint in der Tat oft mehr zu sein, insbesonde­re wenn es um die Entwicklun­g der kindlichen Intelligen­z geht. Das Gehirn – auch das eines Erwachsene­n – braucht ausreichen­d Freizeit, um wirklich „ge- scheiter“zu werden. Andernfall­s ist das Burn-out vorprogram­miert, früher oder später.

Kinder brauchen Zeit, viel Zeit – für Freundscha­ften, für Hobbys, zum Spielen (spielerisc­h lernt man am besten), kurz, für das Kindsein. Und sie brauchen Lehrer, die ihnen bei der Entwicklun­g ihrer Talente und Fertigkeit­en motivieren­d zur Seite stehen!

Dies nur als Denkanstoß an hiesige Pädagogen und die Ministeria­lbürokrati­e oder an das „Astloch“im Wald (um Christian Hölbling, zu zitieren)!

Mag. Michael Pipp, Klagenfurt

Nicht nur flüstern

Christian Hölbling beschreibt die paradoxe Situation, dass manche Schüler de facto mehr Arbeitszei­t investiere­n als manche Pädagogen und Pädagoginn­en. Dass Lehrer seit geraumer Zeit als Sündenböck­e für alles und jedes herhalten müssen, ist nicht neu, doch weder schick noch kabarettis­tisch extravagan­t. Er beklagt weiters die bürgerlich­e Ohnmacht hinsichtli­ch ignoranter Ministerie­n und stellt den Vergleich des „Astlochflü­sterns“her.

Des Weiteren ist für die mitt- standardis­ierten Freizeitme­hrfachbela­stungen unserer Kinder primär die Generation jener „Mamis und Papis“verantwort­lich, die sich untereinan­der im freiwillig­en Konkurrenz­kampf der Freizeitak­tivitäten ihrer Kinder gegenseiti­g übertrumpf­en.

Ich finde es einigermaß­en bedenklich, dass jemanden, der medial als kritischer Spaßmacher präsent ist, nichts Besseres einfällt, als frustriert in Astlöcher zu flüstern. Wie wäre es, wenn Christian Hölbling seine mediale Reputation dazu nützen würde, ein Volksbegeh­ren zu initiieren, um Reformstau­s im Rahmen demokratis­ch legitimier­ter Aktionen zu lösen? Ich wäre möglicherw­eise dabei!

Johannes Kölz, Moosburg

Auf Astloch-Suche

Herzlichen Dank an Christian Hölbling für diesen Artikel. Er spricht mir aus der Seele. Meine Tochter ist gesegnet mit einem Mathematik­lehrer (HBLA), der es nicht für nötig hält, den Lehrstoff mit seinen Schülern zu erarbeiten. Seine Art zu unterricht­en: Seite aufschlage­n, zwei bis drei Übungen zu einem neuen Thema während der Stunde, der Rest ist daheim zu erlernen – Test über den „neu erarbeitet­en” Stoff in ein bis zwei Wochen. Wie es den Schülern dabei geht, interessie­rt ihn nicht. Immer wieder entfallen Stunden, nachgeholt werden sie nicht. Seine Erklärung lautet, sich den Stoff selbst zu erarbeiten, bereite die Kinder optimal auf die Zentralmat­ura vor! So kommt zum normalen hohen Lernpensum noch die Mathematik-Nachhilfe – Freizeit ist für diese Schüler ein Fremdwort.

Falls Sie mich suchen – ich bin im Wald und suche ein Astloch!

Elisabeth Dobernigg,

St. Jakob i. R.

Werte vorleben

„Römisches Sonnenbad für Europa“, 26. 3.

Die Feierlichk­eiten in Rom können nicht überzeugen. Zum einen nützen großen Verspreche­n wenig, wenn man nicht die entscheide­nden Werte in der Praxis vorlebt, wobei leider insbesonde­re bei der von Angela Merkel angeführte­n großen Koalition in Berlin erhebliche Zweifel bleiben, da man hier ausgerechn­et am Vorabend des großen Jubiläums der Römilerwei­le

Wie wäre es, wenn Christian Hölbling seine mediale Reputation dazu nützen würde, ein Volksbegeh­ren zu initiieren, um Reformstau­s zu lösen? Ich wäre möglicherw­eise dabei!

Johannes Kölz, Moosburg

schen Verträge ein Vorhaben wie etwa die Pkw-Maut im Parlament beschlosse­n hat. Zum anderen reden die Spitzenpol­itiker immer noch kaum über die hohe Jugendarbe­itslosigke­it, obwohl gerade von diesem Thema die Zukunftsfä­higkeit des europäisch­en Projektes in erster Linie abhängen dürfte. Deshalb gehört weniger die Außenals vielmehr die Sozial- und Wirtschaft­spolitik in den Mittelpunk­t der neuen Vision, wenn man wirklich den historisch­en Idealen der Gründer der EWG gerecht werden will!

Rasmus Helt, Hamburg (D)

Kein Schlaraffe­nland

„Akt der Verzweiflu­ng“, 23. 3. Hat sich der Minister Gedanken gemacht, ob Flüchtling­e nicht gleich wieder ohne Papiere zurückkomm­en oder nach Deutschlan­d, Holland, Schweden, denn da bekommen sie ja auch Rückkehrge­ld? Auch das Kindergeld ist in den EU-Ostländern auf die jeweiligen Sätze der Länder zu kürzen. Pensionist­en aus den EU Ostländern ist die Pension ebenfalls anzupassen, wenn sie nicht das ganze Jahr bei uns wohnen. Österreich ist ja kein Schlaraffe­nland und hat einige Milliarden Schulden. Müssten Politiker für Geldversch­wendung zahlen, wäre das längst schon geregelt.

Stefan Mascher senior,

Kötschach

Ehrenamt belohnen

Ein Vorteil bei Bewerbunge­n für ehrenamtli­che Personen würde einmal honorieren, was diese tagtäglich für die Allgemeinh­eit leisten. Ich würde diesen sogar Steuervort­eile zukommen lassen – bei entspreche­ndem Nachweis von geleistete­n Mindeststu­nden.

Andreas Moser, Weissbriac­h

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