„Weniger scheint in der Schule oft mehr zu sein“
Leser stimmen Christian Hölbling zu, dass Schüler zu wenig Freizeit haben, wenn auch nicht alle die Schuld bei den Pädagogen sehen.
Danke für die überaus amüsante, aber leider auch sehr wahre Satire von Herrn Christian Hölbling; habe selten so gelacht. In diesem Zusammenhang fällt mir die ebenso amüsante und auch sehr wahre Dokumentation, „Where to invade next?“, von Michael Moore ein. Sie enthält unter anderem einen kurzen Beitrag über das finnische Schulsystem, den man durchaus ernst nehmen sollte: Wussten Sie, dass Kinder in Finnland keine Hausübungen haben und viel weniger Schulstunden als wir? Wussten Sie, dass finnische Lehrer es als eine ihrer höchsten Prioritäten verstehen, Kindern beizubringen, wie man im Leben glücklich wird? Wussten Sie auch, dass Finnland bei PISA-Studien stets in Top-Reihen rangiert, von denen Österreich nur träumen kann?
Weniger scheint in der Tat oft mehr zu sein, insbesondere wenn es um die Entwicklung der kindlichen Intelligenz geht. Das Gehirn – auch das eines Erwachsenen – braucht ausreichend Freizeit, um wirklich „ge- scheiter“zu werden. Andernfalls ist das Burn-out vorprogrammiert, früher oder später.
Kinder brauchen Zeit, viel Zeit – für Freundschaften, für Hobbys, zum Spielen (spielerisch lernt man am besten), kurz, für das Kindsein. Und sie brauchen Lehrer, die ihnen bei der Entwicklung ihrer Talente und Fertigkeiten motivierend zur Seite stehen!
Dies nur als Denkanstoß an hiesige Pädagogen und die Ministerialbürokratie oder an das „Astloch“im Wald (um Christian Hölbling, zu zitieren)!
Mag. Michael Pipp, Klagenfurt
Nicht nur flüstern
Christian Hölbling beschreibt die paradoxe Situation, dass manche Schüler de facto mehr Arbeitszeit investieren als manche Pädagogen und Pädagoginnen. Dass Lehrer seit geraumer Zeit als Sündenböcke für alles und jedes herhalten müssen, ist nicht neu, doch weder schick noch kabarettistisch extravagant. Er beklagt weiters die bürgerliche Ohnmacht hinsichtlich ignoranter Ministerien und stellt den Vergleich des „Astlochflüsterns“her.
Des Weiteren ist für die mitt- standardisierten Freizeitmehrfachbelastungen unserer Kinder primär die Generation jener „Mamis und Papis“verantwortlich, die sich untereinander im freiwilligen Konkurrenzkampf der Freizeitaktivitäten ihrer Kinder gegenseitig übertrumpfen.
Ich finde es einigermaßen bedenklich, dass jemanden, der medial als kritischer Spaßmacher präsent ist, nichts Besseres einfällt, als frustriert in Astlöcher zu flüstern. Wie wäre es, wenn Christian Hölbling seine mediale Reputation dazu nützen würde, ein Volksbegehren zu initiieren, um Reformstaus im Rahmen demokratisch legitimierter Aktionen zu lösen? Ich wäre möglicherweise dabei!
Johannes Kölz, Moosburg
Auf Astloch-Suche
Herzlichen Dank an Christian Hölbling für diesen Artikel. Er spricht mir aus der Seele. Meine Tochter ist gesegnet mit einem Mathematiklehrer (HBLA), der es nicht für nötig hält, den Lehrstoff mit seinen Schülern zu erarbeiten. Seine Art zu unterrichten: Seite aufschlagen, zwei bis drei Übungen zu einem neuen Thema während der Stunde, der Rest ist daheim zu erlernen – Test über den „neu erarbeiteten” Stoff in ein bis zwei Wochen. Wie es den Schülern dabei geht, interessiert ihn nicht. Immer wieder entfallen Stunden, nachgeholt werden sie nicht. Seine Erklärung lautet, sich den Stoff selbst zu erarbeiten, bereite die Kinder optimal auf die Zentralmatura vor! So kommt zum normalen hohen Lernpensum noch die Mathematik-Nachhilfe – Freizeit ist für diese Schüler ein Fremdwort.
Falls Sie mich suchen – ich bin im Wald und suche ein Astloch!
Elisabeth Dobernigg,
St. Jakob i. R.
Werte vorleben
„Römisches Sonnenbad für Europa“, 26. 3.
Die Feierlichkeiten in Rom können nicht überzeugen. Zum einen nützen großen Versprechen wenig, wenn man nicht die entscheidenden Werte in der Praxis vorlebt, wobei leider insbesondere bei der von Angela Merkel angeführten großen Koalition in Berlin erhebliche Zweifel bleiben, da man hier ausgerechnet am Vorabend des großen Jubiläums der Römilerweile
Wie wäre es, wenn Christian Hölbling seine mediale Reputation dazu nützen würde, ein Volksbegehren zu initiieren, um Reformstaus zu lösen? Ich wäre möglicherweise dabei!
Johannes Kölz, Moosburg
schen Verträge ein Vorhaben wie etwa die Pkw-Maut im Parlament beschlossen hat. Zum anderen reden die Spitzenpolitiker immer noch kaum über die hohe Jugendarbeitslosigkeit, obwohl gerade von diesem Thema die Zukunftsfähigkeit des europäischen Projektes in erster Linie abhängen dürfte. Deshalb gehört weniger die Außenals vielmehr die Sozial- und Wirtschaftspolitik in den Mittelpunkt der neuen Vision, wenn man wirklich den historischen Idealen der Gründer der EWG gerecht werden will!
Rasmus Helt, Hamburg (D)
Kein Schlaraffenland
„Akt der Verzweiflung“, 23. 3. Hat sich der Minister Gedanken gemacht, ob Flüchtlinge nicht gleich wieder ohne Papiere zurückkommen oder nach Deutschland, Holland, Schweden, denn da bekommen sie ja auch Rückkehrgeld? Auch das Kindergeld ist in den EU-Ostländern auf die jeweiligen Sätze der Länder zu kürzen. Pensionisten aus den EU Ostländern ist die Pension ebenfalls anzupassen, wenn sie nicht das ganze Jahr bei uns wohnen. Österreich ist ja kein Schlaraffenland und hat einige Milliarden Schulden. Müssten Politiker für Geldverschwendung zahlen, wäre das längst schon geregelt.
Stefan Mascher senior,
Kötschach
Ehrenamt belohnen
Ein Vorteil bei Bewerbungen für ehrenamtliche Personen würde einmal honorieren, was diese tagtäglich für die Allgemeinheit leisten. Ich würde diesen sogar Steuervorteile zukommen lassen – bei entsprechendem Nachweis von geleisteten Mindeststunden.
Andreas Moser, Weissbriach