Der Name Kreulitsch steht vor allem für eines: Badminton.
REPORTAGE.
Spiele nie gegen den Schiedsrichter
und gegen das Publikum.
Das sportliche Motto von
Helmut Kreulitsch
So manche, vielleicht auch jede, gute Geschichte beginnt mit einer Frau im Hintergrund. So blickt auch Helmut Kreulitsch (77) auf eine erfolgreiche, die gesamte Familie umfassende BadmintonLaufbahn zurück. Den Startschuss zum Familiensport gab Hilde Kreulitsch, geborene Taupe. Und die Taupe-Geschwister, mit Viktor und Valentin, waren so um 1960 die Gründungsmitglieder des Klagenfurter Badminton-Sports.
Familienvater Helmut lernte seine Hilde kennen, als diese schon längst dem Anfängerstatus des Badminton entwachsen war. „Sie war einfach die jüngste, aber auch die beste Spielerin ihrer Familie. Obwohl aus ärmlichen Verhältnissen, gewann sie mit 15 Jahren ihren ersten Meistertitel – mit 24 lernte ich sie kennen, sie war damals 21. Und so bin ich auch zum Sport gekommen“, erinnert sich Helmut Kreulitsch noch gerne. „Vom noch jungen Verein wurde ich sofort inhaliert – aber ich habe zehn Jahre gebraucht, zehn harte Jahre, bis ich Hilde das erste Mal schlagen habe können.sie Aberwar. in wohl Technisch ÖsterreichauchIn keine weiterernur, war unerreicht.“weil Chancedie Folgeich gute mehr.fitter hatteHilde Seit Kreulitsch1972 war die zu Familiefünft – Helmut mit Sylvia (Geboren: 1964), Armin (1971) und Peter (1972). Und weil sich die Eltern nach wie vor voll und ganz dem Badmintonsport hingezogen fühlten, lag es in der Natur der Sache, dass dem Nachwuchs das Racket in die Wiege gelegt wurde. Gespielt haben freilich alle, auch mit anderen Kindern im Verein, „aber das grandiose technische Rüstzeug der Mutter bekam der jüngste Sprössling vererbt“, erklärt Helmut Kreulitsch.
nach Petersaus oben, dem Karriereer Stand hatte einen gingdie Fähigkeit,Meter steil hoch zu springen, der anschließende Smash über das Netz blieb für die Gegner unerreicht. Schon waren Olympische Spiele zum Greifen nahe, er war, neben der beruflichen Ausbildung in Wien zum Werkzeug-Maschineur, auf dem Weg zur Weltspitze, in die Top 50 der Weltrangliste. Die Anforderungen blieben jedoch nicht ohne Folgen. Der Schlagarm von Peter wollte einfach nicht mehr, er war so beschädigt, dass keine schnelle Heilung in Sicht war. Der Weg in die Weltspitze blieb so verwehrt, erst nach langer Pause konnte Peter, im Doppel mit Bruder Armin, die Karriere fortsetzen. Und bei einem gemeinsamen Auftritt schlug Armin den Schläger wieder auf Peters Arm. Das war’s dann mit dem Spitzen- und Leistungs
Beruflich war Peter Kreulitsch engagiert, warbei aber General etwas Motors allergisch gegen die im Automobilbau verwendete Öle. „Aber wir haben als Familie immer zusammengehalten, alle, auch Armin war kurzfristig in Wien gelandet, fanden sich wieder in Klagenfurt ein – um den Verein Askö kelag Klagenfurt zu unterstützen.
Derzeit lauert schon die dritte Kreulitsch-Generation in den Startlöchern zur Spitze. „Ich habe ja viel mit dem Nachwuchs im Klub gearbeitet, wir selbst spielen nach wie vor bei den Senioren-Titelkämpfen mit. Aber es ist einfach schön, zu sehen, wie der Sport die Jugend formt und fördert“, erklärt der Senior, der 31 Jahre als Obmann im Klagenfurter Verein tätig war. Nun war Laura (Tochter von Sylvia) in der Schülerzeit österreichische Spitzenklasse. Sie pausiert, um die Schule in
Ferlach zu absolvieren. Und auch die Kinder von Armin, Noah (15), und von Peter Kreulitsch, die erst neunjährige Lea, sind vom Virus der Familie infiziert, trotz der immensen körperlichen Anstrengungen.
U nd selbst, wie geht es heute einem 77-jährigen Leistungssportler? Gut, sagt Kreulitsch, „es muss ja nicht alles aufhören. Badminton spiele ich natürlich noch immer, Tennis zum Ausgleich. Geehrt wurde ich vom Land Kärnten“, schmunzelt er. Dabei sei er gar nicht der Älteste im Verein. „Der Viktor Taupe spielt immer noch, er ist bereits über 80. Badminton kannst du wirklich ein Leben lang spielen.“
D er Körper ließe zwar immer wieder nach, auch Helmut Kreulitsch wurde ärztlich emp- fohlen, mit dem Sport aufzuhören. Aber weit gefehlt. Er spielt mittlerweile bei den World Master Games mit, die Olympischen Spiele für Senioren, alle vier Jahre. Und er erreichte sogar in Portland, in Edmonton das Finale. „Täuschen und Tarnen ist da ganz wichtig. So mancher Gegner humpelt durch die Halle, wenn er sich beobachtet fühlt. Später ist von seinem Handicap nichts mehr zu sehen und spüren.“So wird selbst im hohen Alter so mancher Trick ausgepackt.
Das sportliche Motto von Helmut Kreulitsch blieb aber Zeit seines Lebens getreu einem Grundsatz: Spiele nie gegen den Schiedsrichter und gegen das Publikum. „Und das vermittle ich heute noch den jungen Leuten ...“