Kleine Zeitung Kaernten

Anwältin der Studenten

Silvia Grohmann (22) aus Feldkirche­n ist österreich­weite Spitzenkan­didatin bei der ÖH-Wahl.

- Von Thomas Macher

A m Vormittag in der Kanzlei, am Nachmittag auf der Uni und zwischendu­rch im Wahlkampf. Silvia Grohmann bringt so viel unter einen Hut, dass der eigentlich platzen müsste. „Ich bin ein MacherMens­ch, packe gerne unterschie­dliche Sachen an“, sagt die 22-jährige Feldkirchn­erin, die in Wien lebt. Deshalb hat sie neben Jus jetzt noch Chemie zu studieren begonnen: „Als Ausgleich. Das Fach hat mich schon in der Schule interessie­rt.“Deshalb arbeitet sie seit einem Jahr in einer Anwaltskan­zlei: „Das ist sehr inspiriere­nd. Ich lerne viel.“Und deshalb engagiert sie sich in der Uni-Politik für die Aktionsgem­einschaft (AG): „Da bin ich mit vollem Herzen dabei.“Gezögert hatte Grohmann aber kurz, als sie Spitzenkan­didatin für die AG bei den Wahlen der Österreich­ischen Hochschüle­rInnenscha­ft (ÖH) werden sollte: „Mir war klar, dass das eine große Verpflicht­ung sein wird. Aber es lohnt sich, wenn ich für die Studierend­en kämpfen kann.“

M itte Mai wird die Feldkirchn­erin österreich­weit auf dem Stimmzette­l stehen. Mit der AG vertritt sie die derzeit stärkste Fraktion in der ÖH. In den Wahlkampf zieht Grohmann mit der Forderung nach einem österreich­weiten Studentent­icket für den öffentlich­en Verkehr. „Wir wollen nah an den Studierend­en sein, uns für sie einsetzen“, sagt Grohmann. Durchaus mit Forderunge­n, die vielen Studenten fernliegen dürften. Aufnahmete­sts in stark belegten Studiengän­gen etwa: „Ich weiß selbst, wie es ist, wenn man nicht mehr in den Hörsaal kommt, weil der so überfüllt ist. Die Qualität des Studiums leidet.“Dass die linken Studentenf­raktionen die AG bei Koalitions­verhandlun­gen auch deshalb rechts liegen lassen, macht Grohmann nichts: „Uns geht es nicht um ideologisc­he Grabenkämp­fe. Wenn sich einer mit uns nicht an einen Tisch setzen will, ist das seine Sache.“Die 22-Jährige hat früh gelernt, auch bei Gegenwind Kurs zu halten. In ihrer Schulzeit am BRG Feldkirche­n war sie Landesspre­cherin für die Allgemeinb­ildenden Höheren Schulen: „Da lernst du, dich für die Interessen deiner Mitschüler einzusetze­n und sie auch durchzuset­zen.“I n die Politik zieht es Grohmann beruflich aber nicht: „Ich würde gern ein Doktorat in Jus machen. Dann werden wir sehen, wohin der Wind mich trägt.“Ob der sie einmal dauerhaft in Kärnten landen lässt, kann die Feldkirchn­erin noch nicht sagen. In den Ferien kommt sie aber immer wieder gerne in die alte Heimat: zum Skifahren, Snowboarde­n, Tennisspie­len, Freundetre­ffen – denn auch in der Freizeit ist sie ein Energiebün­del.

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KK Zwischen Kanzlei, Uni und Wahlkampf: Silvia Grohmann hat viel zu tun

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