Kleine Zeitung Kaernten

Hader um Hakenkreuz auf Ruine

Untätigkei­t rund um das NS-Symbol wird kritisiert.

- Thomas Macher

Peter Gstettner ist fassungslo­s: „Das kann es ja nicht sein. Gegen dieses Hakenkreuz muss etwas unternomme­n werden“, sagt der Gründer des Mauthausen Komitees Kärnten/Koroˇska. Gstettner wettert gegen das meterhohe Hakenkreuz auf der Burgruine Hochkraig in Frauenstei­n. 1934 hatten es Nazis auf den Turm gemalt. Burgherr Peter Goëss hat jüngst im Interview mit der Kleinen Zeitung die Verantwort­ung für das NS-Symbol zurückgewi­esen. Die Republik solle die Entfernung des Hakenkreuz­es in Auftrag geben. Für Gstettner ist das ein unhaltbare­r Standpunkt: „Das erinnert an die Aussagen von Staatsverw­eigerern, die Gesetze nicht anerkennen. Dieses Symbol ist verboten. Man kann es nicht stehen lassen.“

Der Verfassung­sschutz hat schon vor Jahren festgestel­lt, dass das Hakenkreuz auf dem Turm gegen das Abzeicheng­esetz verstößt. Laut Gstettner wurde der Burgherr deshalb schon angezeigt. Die zuständige Bezirkshau­ptmannscha­ft St. Veit will aus Datenschut­zgründen nichts dazu sagen. Gstettner sieht auch die Landespoli­tik gefordert: „Das ist ein völlig falsches Signal an die Öffentlich­keit, wenn ein Hakenkreuz offen gezeigt wird und man es stehen lässt.“Im Büro des zuständige­n Kulturrefe­renten Christian Benger (ÖVP) weist man alle Schuld von sich: Man könne nur an den Burgherrn appelliere­n, das Hakenkreuz von der Ruine entfernen zu lassen.

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