Hader um Hakenkreuz auf Ruine
Untätigkeit rund um das NS-Symbol wird kritisiert.
Peter Gstettner ist fassungslos: „Das kann es ja nicht sein. Gegen dieses Hakenkreuz muss etwas unternommen werden“, sagt der Gründer des Mauthausen Komitees Kärnten/Koroˇska. Gstettner wettert gegen das meterhohe Hakenkreuz auf der Burgruine Hochkraig in Frauenstein. 1934 hatten es Nazis auf den Turm gemalt. Burgherr Peter Goëss hat jüngst im Interview mit der Kleinen Zeitung die Verantwortung für das NS-Symbol zurückgewiesen. Die Republik solle die Entfernung des Hakenkreuzes in Auftrag geben. Für Gstettner ist das ein unhaltbarer Standpunkt: „Das erinnert an die Aussagen von Staatsverweigerern, die Gesetze nicht anerkennen. Dieses Symbol ist verboten. Man kann es nicht stehen lassen.“
Der Verfassungsschutz hat schon vor Jahren festgestellt, dass das Hakenkreuz auf dem Turm gegen das Abzeichengesetz verstößt. Laut Gstettner wurde der Burgherr deshalb schon angezeigt. Die zuständige Bezirkshauptmannschaft St. Veit will aus Datenschutzgründen nichts dazu sagen. Gstettner sieht auch die Landespolitik gefordert: „Das ist ein völlig falsches Signal an die Öffentlichkeit, wenn ein Hakenkreuz offen gezeigt wird und man es stehen lässt.“Im Büro des zuständigen Kulturreferenten Christian Benger (ÖVP) weist man alle Schuld von sich: Man könne nur an den Burgherrn appellieren, das Hakenkreuz von der Ruine entfernen zu lassen.