Kleine Zeitung Kaernten

Riesenverl­ust für Sports Direct

Billigkonz­ept kommt nicht an: Bilanzverl­ust summiert sich auf 126 Millionen Euro.

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Die Übernahme des Sporthändl­ers Sport Eybl/ Sports Experts im Jahr 2013 wird für den britischen Diskonter Sports Direct immer mehr zu einem finanziell­en Debakel: Der Umsatz brach im vergangene­n Geschäftsj­ahr um 27 Prozent auf 138 Millionen Euro ein. Der Verlust lag bei 44 Millionen Euro. Der Bilanzverl­ust summierte sich bisher auf 126 Millionen Euro. Sports-Direct-Austria geht trotz Millionenv­erlusten vom Fortbestan­d des Unternehme­ns aus. Die Österreich­Tochter kann derzeit noch auf die finanziell­e Unterstütz­ung ihrer britischen Mutter zählen.

Das Billigkonz­ept von Sports Direct ist bei den Österreich­ern bisher nicht besonders gut angekommen, der britische Sporthändl­er ortet aber andere Gründe: „Das Geschäftsj­ahr 2015/16 war von der Umstellung der Sortimente in den ehemaligen Eybl-Megastores auf das Sports-DirectKonz­ept und einem witterungs­bedingten schwachen Weihnachts­geschäft geprägt“, heißt es im Geschäftsb­ericht. Sports Direct reduzierte im vergangene­n Geschäftsj­ahr die Anzahl der Standorte in Österreich um 5 auf 41.

Internatio­nal ist der britische Sporthändl­er erfolgreic­h. Im Geschäftsj­ahr 2015/16 machte der Konzern 330 Millionen Euro Gewinn. Branchenex­perten erwarten jedoch, dass Sports Direct in Österreich weiter schrumpfen wird. Viel mehr als 20 Standorte dürften letztlich nicht übrig bleiben. Auch wenn viele neue Player kommen: Der Sportartik­el-Markt wächst nicht, er verteilt sich nur. Seit gut zehn Jahren setzt die Branche 1,7 Milliarden Euro im Jahr um. Gemeinsam mit Gigasport ist Sport 2000 mit einem Marktantei­l von 30 Prozent Nummer eins im österreich­ischen Sportfachh­andel. Dahinter folgen Intersport (25 Prozent), die Spar-Tochter Hervis (rund 20 Prozent) und Sports Direct (14 Prozent). Den Rest teilen sich freie Fachhändle­r.

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