Wirbel um große Apartment-Anlage in Techelsberg.
In Techelsberg am Wörthersee ist eine riesige Apartment-Anlage geplant – mit Seezugang. Anrainer laufen Sturm, die Gemeinde freut sich über Zuzug.
Gerade hat Velden einen zweijährigen Baustopp für Apartments am See verhängt, da läuft in der Nachbargemeinde Techelsberg schon die Planung für ein weiteres Großprojekt. Auf 12.000 Quadratmetern und fünf Bauparzellen sollen fünf Häuser mit 45 Wohneinheiten entstehen. Bisher ist dort Wald. Aber die Fläche ist bereits als Bauland gewidmet, demnächst wird gerodet.
Entwickler ist die Grand Werzer Projekt GesmbH, eine Kooperation der Grand Immobilien von Johann Grandits und dem Hotel Werzer. Auch einen Seezugang sollen die 45 zukünftigen NeoTechelsberger bekommen.
Wieder „kalte Betten“, wieder Apartment-Wildwuchs am See? Johann Koban (ÖVP), Bürgermeister der 2200-SeelenGemeinde will beruhigen. „Techelsberg liegt im Schnittpunkt zwischen Klagenfurt, Villach und Feldkirchen. Wir sind der zweite Speckgürtel, wir sind beliebt.“Das Wohnprojekt sehe auch Erst-Wohnsitze vor, liege hinter dem Bahngleis und nicht in der ersten Reihe. Außerdem habe die Landesplanung die Widmung erteilt. „Eigentümer sollten über ihr Eigentum verfügen können. Sie werden ohnehin sehr belastet“, so Koban.
Die Anrainer sehen das anders. Sabine Nadherny-Borutin etwa fühlt sich übergangen und sorgt sich um einen lebenswerten Wörthersee. Gemeinsam mit ihren Nachbarn lässt sie sich in der Causa von dem Veldener Anwalt Marwin Gschöpf vertreten. So weit ist es schon.
Entwickler Grandits, seit 30 Jahren im Immobiliengeschäft, entwickelt das Projekt in Techelsberg, wie er sagt, seit sechs Jahren. Neid und Angst seien die Ursachen, so Grandits, dass in Kärnten so viele (seiner) Tourismusprojekte verhindert werden. „Ich kenne Apartments in Velden, die 300 Tage im Jahr über die Privatvermieter-Plattform Airbnb vermietet werden. „Das schafft kein Hotel, kurbelt aber die regionale Wirtschaft an. Es gibt Restaurants, die sonst keinen Gast hätten.“
Grandits hofft darauf, dass sich Politik, Gastronomie, Hotellerie und Investoren an einen Tisch setzen und einen Tourismusplan für Kärnten schmieden. Gemeinsam.