Offene Flamme bei Carport löste den Hausbrand aus.
Großfeuer, das Wohnhaus in Klagenfurt zerstörte, brach bei Carport aus. Ob Brand gelegt wurde oder fahrlässig entstand, wird ermittelt. Schwierige Löscharbeiten.
War es Brandstiftung? Die Frage beschäftigt viele Klagenfurter. Besonders Bewohner des Stadtteils Wölfnitz. Dort war Dienstagnachmittag in einem Mehrparteienhaus ein Feuer ausgebrochen. Zwei Personen wurden leicht verletzt. Das Gebäude brannte aus, es ist nicht mehr bewohnbar, der Sachschaden beträgt mehrere 100.000 Euro.
Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA) konnten gestern den Ausgangspunkt des Feuers lokalisieren: „Der Brand brach bei einem Carport im frei zugänglichen Hinterhof des Ge- bäudes aus“, sagt LKA-Chef Gottlieb Türk. Ausgelöst wurde er durch eine „offene Flamme, die ein bislang unbekannter Täter eingebracht hat“, sagt Türk.
Ob der Brand vorsätzlich gelegt worden ist, oder ob das Feuer durch Fahrlässigkeit ausgebrochen ist – etwa durch unsachgemäß entsorgte heiße Asche, eine weggeworfene Zigarette oder durch „Zündeln“– wird ermittelt. „Das ist schwierig, weil es keinen Verdächtigenkreis gibt“, sagt Türk. Eine Antwort auf die Frage „War es Brandstiftung“wird es frühestens in einigen Tagen geben.
Die Polizei geht Aussagen der Feuerwehr und von Nachbarn nach, wonach es in der Nähe des Hauses in den vergangenen Tagen mehrere kleinere Brände, in Mistkübeln, gegeben habe. „Wir warten auf Informationen der Feuerwehr, ob und wann es zu Einsätzen gekommen ist“, sagt Türk. Bei der Polizei habe es keine Meldungen gegeben.
Mit einer Ausnahme: Vor einiger Zeit habe, so Türk, im Stiegenhaus des am Dienstag abgebrannten Gebäudes eine Papierschachtel Feuer gefangen. „Dieses ist von selbst erloschen. Dazu gibt es einen Vermerk“, sagt der LKA-Chef. Einen Zusammenhang mit dem Großfeuer gebe es bisher aber nicht.
Das Feuer unter Kontrolle zu bringen, war für die mehr als 100 Feuerwehrmänner Schwerarbeit. Im Gebäude gibt es neun Wohneinheiten, von denen einige miteinander verbunden waren, sagt Otto Sommer, Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr: „In einigen Räumen gab es Schlafstätten oder Matratzenlager.“Zudem seien diese teils vermüllt gewesen. Das habe den Einsatz von Wärmebildkameras erschwert. „Es konnte sein, dass unter einer Decke eine Person lag“, sagt Sommer.
Insgesamt drei Personen wurden geborgen. Zwei von ihnen, ein Mann (59) und eine Frau (62), mussten mit Rauch- gasvergiftungen ins Klinikum Klagenfurt gebracht werden. Sie konnten das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen.
Erst als man sicher war, dass keine Person im Haus ist, habe man den Löscheinsatz starten können, sagt Sommer. Mehrere Tankfahrzeuge und Löschleitungen von Hydranten und aus dem Wölfnitzbach waren notwendig.
In dem Haus waren 14 Kinder und 15 Erwachsene gemeldet, davon acht Asylwerber. Die übrigen Bewohner sind Österreicher. Für sie haben Stadt Klagenfurt und Stadtwerke bereits Unterstützung organisiert.