Zur Person
Donnerstag, 13. April 2017 sie bereits 1984 mit ihrem damaligen Partner Franz Graf vertreten war, sagen: „Es sind Arbeiten, welche Überlegungen der vergangenen Jahre weiterführten.“
dass es also um Werke geht, die sich des Prinzips der Codierung bedienen, liegt nahe. So hat Kowanz in der Vergangenheit Sprache in Morsezeichen verwandelt und diese wiederum in Neon- oder LEDObjekte („Neon ist viel plastischer“). Im Wiener Atelier fin- den sich etwa das Datum des Beginns des Arabischen Frühlings oder des Anschlags auf „Charlie Hebdo“, verwandelt in Lichtkunst. Geht es Kowanz um Aufklärung, im Englischen „enlightenment“, also Erhellung? „Keinesfalls mit dem erhobenen Zeigefinger.“Der ästhetisch-sinnliche Aspekt sei ihr ganz wichtig. Wenn auch über die darunter vorhandenen Inhalte nachgedacht würde, sei das natürlich gut.
In Venedig ist die Künstlerin in zwei weiteren Präsentationen vertreten. Auf der kleinen Insel San Clemente führen ihre „lightsteps“(ein Kowanz-Klassiker aus dem Jahr 1990) in den Raum der zum Komplex des Kempinski Palace Hotels gehörenden Kirche. Für die Schau „Glasstress 2017“schuf sie mit Glasbläsern aus Murano ein innen verspiegeltes Objekt, das seine Aura ohne installiertes elektrisches Licht entfaltet.
Für den Eingangsbereich des Grazer Palais Herberstein, in dem das Museum im Palais des Joanneums untergebracht ist, hat die Professorin an der Universität für angewandte Kunst Wien (seit 1997) eine Dauerin„Aperto“ stallation geschaffen: „Das ist ja ein dunkler, wenig einladender Schlauch, der etwas Licht gut brauchen kann.“
kommt von Neonlisenen, mit welchen das Eingangsgewölbe konturiert wird, von einem Neon-M („M wie Museum“) und im barocken Stiegenhaus von einem in Neon ausgeführten Zitat. Gilles Deleuze definiert darin die Falte als wesentlichen Beitrag des Barock zur Kunst. Beim M hat sich Kowanz für die Schwabacher Fraktur entschieden: „Schrift ist ja auch ein Code und erzählt eine Geschichte.“Unter anderem die, dass Fraktur zunächst als arische Schrift schlechthin galt, ihre Zeichen aber 1941 von den Nazis als „Judenlettern“verboten wurden.