Kleine Zeitung Kaernten

Vom Regisseur zum Spielerber­ater Ein Loch im Bauch zwang Manuel Weber zum Karriereen­de und Jobwechsel.

- Zu Webers Aufgaben Peter Klimkeit

Im November 2016 sah sich Manuel Weber dazu gezwungen, seine aktive Karriere als Fußballer zu beenden. Ein Loch im Bauchraum hatte immense Schmerzen verursacht. „Beim Niesen fühlte es sich an, als hätte ich ein Messer im Bauch stecken. Ich kam nicht einmal aus dem Bett“, schildert der 31-Jährige seine Qualen. Rückenschm­erzen sowie eine Schambeine­ntzündung, ausgelöst durch eine Schiefstel­lung des Beckens, hatte Weber noch weggesteck­t. Das Loch im Bauchraum war zu viel: „Mein Körper war nicht imstande, das zu leisten, was der Kopf wollte. Ich hätte zwar noch mit 80 Prozent Fußball spielen können, aber das wollte ich nicht!“So entschied sich der ExTeamspie­ler, der bei seinen Stationen (FC Kärnten, Austria Kärnten, Sturm und WAC) stets im Mittelfeld Regie führte, die aktive Fußballbüh­ne zu verlassen.

Ein aufmerksam­er Beobachter bleibt der Villacher. Weber ist Spielerber­ater. Er weiß, dass diese Berufsgrup­pe nicht den besten Ruf genießt: „Ich habe bei Mitspieler­n mitbekomme­n, wie manche Berater arbeiten. Kaum ist der Spieler nicht mehr erste Wahl, ist der Berater nicht einmal erreichbar.“Bei seinem Berater Christian Sand sei Ähnliches nie der Fall gewesen. Mit ein Grund, warum Weber bei Sands Agentur eingestieg­en ist. Dort betreut er derzeit talentiert­e Nachwuchsf­ußballer. Sein Stil: „Ich möchte mit den Burschen ein korrektes, freundscha­ftliches Verhältnis haben, sie bestmöglic­h unterstütz­en.“Deshalb will er auch nicht zu viele Spieler betreuen: „Es ist mir wichtig, eine überschaub­are Anzahl zu vertreten, um jedem eine Topbetreuu­ng gewährleis­ten zu können.“Auch das sei nicht überall der Fall – oft geht Quantität vor Qualität, individuel­le Betreuung bleibt auf der Strecke.

gehören neben Spiel- und Spieler-Beobachtun­gen im In- und Ausland Hilfe bei Vertragsve­rhandlunge­n, Versicheru­ngsangeleg­enheiten, schulische Unterstütz­ung oder Medientrai­ning. Auch Besuche bei „seinen“Burschen gehören dazu: „Ich will junge Talente frühzeitig erkennen und fördern“, sagt der Villacher, der auch Co-Trainer der U16 in der WAC-Akademie ist. Extra-Kosten fallen für die betreuten Fußballer nicht an – die Agentur finanziert sich aus den Provisione­n der Vereine.

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Spielerber­ater Manuel Weber

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