Terrorattacke im Herzen von Paris
Prachtstraße Champs-Élysées: Angreifer tötete einen Polizisten und verletzte zwei weitere, ehe er selbst erschossen wurde.
Einmal mehr war die Pariser Innenstadt gestern in das Blaulicht Dutzender Einsatzwagen getaucht. Im Zentrum der französischen Hauptstadt, auf der Einkaufsstraße Champs-Élysées, kam es gegen 21 Uhr zu einem Schusswechsel zwischen mindestens einem Angreifer und mehreren Polizisten. Dabei wurde ein Beamter getötet und zwei weitere schwer verwundet. Der Angreifer wurde auf der Flucht erschossen, nach einem weiteren Verdächtigen wurde in der Nacht gefahndet. Man geht von einem Terroranschlag aus.
Ein Auto sei neben einem Polizeiauto stehen geblieben, ein Insasse habe laut Innenministerium das Feuer eröffnet und einen Polizisten getötet. Anschließend habe er nach ersten Informationen versucht, zu Fuß zu fliehen, und habe dabei auf weitere Polizisten geschossen und zwei verletzt. Die Beamten hätten ihn niedergeschossen. Berichte, wonach auch einer dieser Polizisten seinen Verletzungen erlegen sei, wurden von der Polizei dementiert.
Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein, die Wohnung des getöteten Angreifers im Osten von Paris wurde durchsucht. Der Ministeriumssprecher sagte gestern Abend, es sei noch zu früh, um etwas über das Motiv der Tat zu sagen. Allerdings sprach der Staatspräsident François Hollande wenig später bereits von einem „terroristischen Hintergrund“. Gegen Mitternacht reklamierte dann der IS über Twitter den Angriff für sich, der Täter stamme demnach aus Belgien. Kurze Zeit nach der Tat soll es in der Nähe der Champs-Élysées zu einer weiteren Schießerei gekommen sein, Details dazu gab es zunächst nicht.
Die Polizei veröffentlichte am späten Abend einen Haftbefehl für einen weiteren Verdächtigen, der aus Belgien mit dem Zug in Paris angekommen sei.
In Frankreich gilt nach einer beispiellosen Terrorserie der Ausnahmezustand. Innenminister Matthias Fekl hatte bereits angekündigt, dass die Präsidentenwahl an diesem Sonntag von 50.000 Polizisten und Soldaten geschützt werden soll. Präsident François Hollande berief eine Krisensitzung ein. Der laufende Wahlkampf soll heute unterbrochen werden.
Die Polizei hatte erst am Dienstag in Marseille zwei mutmaßliche Islamisten festgenommen, in deren Wohnung ein Waffenarsenal versteckt war. Laut Behörden drohte ein Anschlag in den nächsten Tagen.