Winterreifenpflicht für Lkw soll bis Mitte Mai gelten
Verkehrsminister reagiert auf Schneechaos auf Straßen. Hunderte Einsätze im Burgenland und in Niederösterreich.
Hunderte Autofahrer steckten in der Nacht auf gestern auf den Autobahnen um Wien im Schneetreiben fest. Auf der Außenringautobahn (A 21) und der Westautobahn (A 1) dauerten die Sperren teils bis in die Morgenstunden. Immer wieder blieben Lkw hängen, die bereits mit Sommerreifen unterwegs waren. Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) will aus diesen Vorkommnissen die Konsequenzen ziehen und eine Verlängerung der Winterreifenpflicht für Lastwagen um einen Monat prüfen lassen. Bislang müssen Lkw über 3,5 Tonnen bis 15. April mit Winterreifen ausgestattet sein, künftig könnte diese Vorschrift bis 15. Mai gelten. Für Pkw gilt nur eine situative Winterreifenpflicht von 1. November bis 15. April bei tatsächlichen winterlichen Fahrbedingungen. Allerdings gilt auch außerhalb dieser Zeit: Wer bei Schneefahrbahn mit Sommerreifen einen Unfall verursacht, hat grob fahrlässig gehandelt und riskiert Strafen beziehungsweise Probleme mit der Versicherung.
Alle Hände voll zu tun hatten seit Mittwochabend auch die Feuerwehren. 400 wetterbedingte Einsätze verzeichneten die Helfer allein in Niederösterreich, darunter 200 Pkwund 70 Lkw-Bergungen. Mehrere Hundert Einsätze waren es auch im Burgenland. In beiden Bundesländern waren zeitweise mehrere Tausend Haushalte ohne Strom. In Wien-Liesing knickte ein Baum unter der Schneelast und stürzte auf einen vorbeifahrenden Firmenwagen. Der Fahrer (56) wurde leicht verletzt, die Feuerwehr musste die Straße sperren, nachdem weitere Bäume umgestürzt waren. Für die Anrainer wurde ein Shuttle-Dienst eingerichtet.