Brutale Räuber sitzen in Haft
Überfall auf 80-Jährige und Pflegerin geklärt. Zwei Ukrainer verhaftet. Einer ist geständig.
Das war eines der schwersten Delikte, an die ich mich in Kärnten erinnern kann“, sagt Oberst Gottlieb Türk, Leiter des Landeskriminalamts. Und das nicht nur für die Betroffenen. „Auch die Bevölkerung in der Umgebung war durch die brutale Gewalttat völlig verunsichert“, erinnert sich der Kriminalist. Er hofft, dass die Menschen jetzt, zwei Jahre danach, aufatmen können. Zwei Räuber wurden erwischt und sitzen in Haft.
Es geschah in der Nacht von 11. auf 12. März 2015. In Seeboden fesselten drei Männer im Schlafzimmer eine 80-jährige Oberkärntnerin und ihre 23jährige slowakische Pflegerin. Sie flüchteten mit einem Tresor, den sie aus der Verankerung gerissen hatten – und zwar in zwei Autos. Auf dem Wurzenpass durchbrachen sie eine Polizeisperre. Im Zuge einer wilden Verfolgungsjagd verunglückte der gestohlene Pkw der Seebodenerin. Darin blieb der Tresor zurück. Weil das Wrack aber die enge Straße blockierte, entkamen die Räuber im anderen Fahrzeug.
„Eine intensive Auswertung der Spuren und eine gute internationale Zusammenarbeit hat uns zu zwei Ukrainern geführt“, berichtet Türk. Details wollte der Kriminalist nicht nennen. Jedenfalls wurde im Oktober 2016 ein 52-jähriger Ukrainer in der Slowakei festgenommen und am 30. März dieses Jahres in die Justizanstalt Klagenfurt ausgeliefert.
ein 28-jähriger Landsmann, war im November 2016 wegen mehrerer Einbrüche verhaftet worden. Am 28. Dezember stand er deswegen vor Gericht. Direkt aus dem Gerichtssaal wurde der Mann nach Klagenfurt überstellt. Er leugnet den brutalen Überfall in Seeboden.
Der ältere der beiden Ukrainer ist geständig. „Er sagt, er wurde für den Überfall beauftragt“, berichtet Türk. „Wir überprüfen noch, ob das eine Schutzbehauptung ist oder nicht.“Die Erhebungen sind jedenfalls nicht abgeschlossen – zumal ja auch die Fahndung nach dem dritten Täter noch läuft.