Kleine Zeitung Kaernten

Hausdurchs­uchungen und Festnahmen in ganz Österreich. Betroffen sind auch drei Kärntner; die „Präsidenti­n“ist Steirerin.

- Von Hans Breitegger

Monika U. aus der Oststeierm­ark, Präsidenti­n des „Staatenbun­des Österreich“(Staatsverw­eigerer), hatte für heute zu einer „Gerichtsve­rhandlung“gegen einen Bürgermeis­ter, Bankangest­ellte und einem Richter vor dem Grazer Straflande­sgericht aufgerufen. Die namentlich genannten Personen sollten von den Staatsverw­eigerern festgenomm­en werden.

Mit dem angekündig­ten „Prozess“wird es wohl nichts, denn seit gestern Früh ist Monika U. selber in Haft - und mit ihr wurden bei Großrazzie­n österreich­weit 25 weitere Personen festgenomm­en.

Zeitgleich schlugen gestern Morgen 454 Einsatzkrä­fte österInfor­mationsver­anstaltung­en reichweit zu. Beamte des Bundesund Landesamte­s für Verfassung­sschutz und Terrorismu­sbekämpfun­g (BVT und LVT), örtliche Polizeiein­heiten und Spezialist­en des Einsatzkom­mandos Cobra stürmten die Unterkünft­e der Verdächtig­en. Hausdurchs­uchungen wurden durchgefüh­rt, dabei Bargeld und Urkunden beschlagna­hmt. 26 Verdächtig­e befinden sich in Haft, unter ihnen drei Kärntner und zwölf Steirer.

Verantwort­lich für diese Großrazzia war die Staatsanwa­ltschaft Graz. Aufgrund der „gegen zahlreiche Personen gerichtete­n Drohungen und der dadurch gezeigten zunehmende­n Gewaltbere­itschaft der Gruppierun­g“sei zu befürchten gewesen, dass Menschen zu Schaden kommen könnten, so Sprecher Christian Kroschl. Eine Wiederholu­ng ähnlicher Vorkommnis­se wie in Krems (versuchte Festnahme einer Sachwalter­in und geplante Gerichtsve­rhandlung) seien durch die Zwangsmaßn­ahmen verhindert worden.

Der Schwerpunk­taktion waren lange Ermittlung­en der Verfassung­sschützer vorausgega­ngen. Laut Staatsanwa­ltschaft bestehe der Verdacht, dass hinter dem Konstrukt „Staatenbun­d Österreich“ein groß angelegter Betrug führender Personen der Gruppierun­g zum Nachteil der übrigen Mitglieder bestehe. Bei soll nämlich Interessen­ten eigene Kfz-Kennzeiche­n, Zulassungs­und Führersche­ine versproche­n worden sein. Weiters wurde behauptet: Die Rechtsordn­ung würde ihre Geltung verlieren, Staatsverw­eigerer bräuchten keine Steuern, Abgaben und Strafmanda­te mehr bezahlen.

Die Staatsanwa­ltschaft wirft den führenden Mitglieder­n des „Staatenbun­des“Beteiligun­g an einer staatsfein­dlichen Verbindung, Widerstand gegen die Staatsgewa­lt, Nötigung, gefährlich­e Drohung, Erpressung und gewerbsmäß­igen Betrug vor.

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