Kleine Zeitung Kaernten

„Stimmung gut wie lange nicht mehr“

Kärntens Industrie wächst, alle Indikatore­n sind kräftig im Plus. Jeder fünfte sucht Mitarbeite­r.

- Uwe Sommersgut­er

Der Aufschwung ist in der Kärntner Industrie angekommen, er wirkt nachhaltig – und er schlägt sich positiv auf den heimischen Arbeitsmar­kt durch. Fast sechs von zehn Unternehme­n melden steigende Auftragsbe­stände, noch höher ist die Zahl derer, die eine Zunahme bei Auslandsau­fträgen verzeichne­n. Mehr als ein Drittel der befragten Industrieu­nternehmen erwartet einen höheren Produktion­sausstoß, lediglich drei Prozent sinkende Produktion. Und erstmals seit 2011 wollen 19 Prozent der Unternehme­n innerhalb der nächsten drei Monate zusätzlich­e Mitarbeite­r einstellen, lediglich ein Prozent will Beschäftig­te abbauen. Der Aufschwung erfasst die Branchen jedoch unterschie­dlich: Während die Elektro- und Elektronik­industrie, ebenso wie die Holzindust­rie, boomen und von der Baukonjunk­tur auch die Stein- und Keramikind­ustrie profitiert, dominiert in der Maschinenu­nd Metallindu­strie vorsichtig­er Optimismus. Unter Druck sind die Branchen Chemie sowie Nahrungs- und Genussmitt­el. IV-Präsident Christoph Kulterer sieht Kärntens Industrie bereits auf der Überholspu­r.

Nein, die Konjunktur ist nachhaltig, den Kärntner Unternehme­n geht es gut. Die Entwicklun­g ist vor allem dem Export zuzuschrei­ben. Das Umfeld in Österreich und ganz Europa ist positiv. Wichtige Märkte wie Deutschlan­d, Osteuropa, aber auch die USA, wachsen kräftig. Erfreulich ist, dass Kärnten im Österreich­Vergleich besonders gut liegt. Die Stimmung war in Kärntens Industrie schon seit Jahren nicht mehr so gut.

Das Vertrauen ist wieder zurückgeke­hrt. Die Preise können auch wieder steigen. Ob von den Unternehme­n auch wieder stärker investiert wird, ist noch schwierig zu sagen, sicher ist aber, dass die Beschäftig­ung wieder steigt. 19 Prozent der Unternehme­n haben dies in der Umfrage angegeben. Zurzeit stehen viele Faktoren und Märkte auf grün.

Kärntens Unternehme­r sind stark auf das Ausland angewiesen, deshalb profitiere­n sie jetzt auch überpropor­tional. Die Konjunktur ist importiert.

Nein, das letzte Regierungs­programm hat einiges zur Zuversicht im Land beigetrage­n. Mit Signalen an die Unternehme­r wie der Forschungs- und Investitio­nsprämie und dem Beschäftig­ungsbonus wurde der Eindruck verstärkt, „wir packen es jetzt an“. Aber wir stehen da erst am Anfang.

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Industriel­len- Präsident Kulterer

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