Kleine Zeitung Kaernten

Auf die Selbstrein­igungskraf­t der Parteijuge­nd setzen die Grünen: Man will die, die sich konstrukti­v einbringen, nicht verlieren.

- Von Claudia Gigler Eva Glawischni­g

Ohne Beschlüsse ging der gestrige Erweiterte Bundesvors­tand der Grünen zu Ende. Ohne Beschlüsse deshalb, weil dem Beschluss der letzten Sitzung (noch) nichts hinzuzufüg­en war.

Dennoch: Nach der Sitzung ging es vielen, die aus allen Bundesländ­ern nach Wien angereist waren, besser als vorher. „Wir haben sehr offen und selbstkrit­isch über alles, was in den vergangene­n Wochen vorgefalle­n ist, diskutiert. Das hat uns gutgetan“, bringt es ein Sitzungste­ilnehmer auf den Punkt.

Status ist, dass alle, die eine konkurrier­ende grüne Liste unterstütz­en, mit dem Rausschmis­s rechnen müssen. Das wurde bei der letzten Sitzung beschlosse­n. Es entspricht dem Parteistat­ut. Gleichzeit­ig wurde es schon wieder obsolet: In Graz etwa, einem der beiden Anlassfäll­e im Zusammenha­ng mit der ÖH-Wahl, beschloss die Mitglieder­versammlun­g gegen den Wunsch der meisten Vorstandsm­itglieder, dass das Antreten beider Listen, der etablierte­n GRAS und der neuen Grünen Studierend­en, akzeptiert wird.

Status ist weiters, dass der Vorstand der Grünen Jugend im Bund (die über keine eigenen Mitglieder verfügt und von der Partei derzeit nicht mehr als Jugendorga­nisation anerkannt wird) versproche­n hat, sich zurückzuzi­ehen, um einen Neustart zu ermögliche­n. Das aber nicht wirklich tut. „Sie lassen sich nur nicht wiederwähl­en“, bringt es eine Beobachter­in auf den Punkt.

Klären konnte sich gestern auch deshalb noch nichts, weil man den „Guten“in der Parteijuge­nd, die in allen Bundesländ­ern aktiv und mit den dortigen Parteiführ­ungen weiterhin gut vernetzt sind, noch eine Chance geben will, innerhalb der bestehende­n Strukturen für eine Erneuerung zu sorgen. Am 30. April findet die Perspektiv­enkonferen­z der Grünen Jugend statt. Danach ist klar, wer für welchen gemeinsame­n Weg mit der Mutterpart­ei plädiert, und ob es doch noch eine gemeinsame Zukunft gibt.

In der offizielle­n Aussendung von Bundesgesc­häftsführe­r Robert Luschnik las sich das dann so: Man wolle „gestärkt und geeint“aus diesem Tag gehen und sich nun Inhaltlich­em zuwenden. Verständig­t habe man sich aber auf das Ziel, mit jenen Aktivisten auf Landeseben­e Gespräche zu führen und ihnen ein Angebot zu machen, die sich weiter bei den Grünen engagieren wollen.

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