Ein Jahr Haft für Morddrohung
Geldnot als Motiv: Völkermarkter forderte von Angestellter 310.000 Euro, sonst würde er sie und ihre Kinder töten. 24-Jähriger wurde nun am Landesgericht Graz verurteilt.
Drei Jahre Freiheitsstrafe, ein Jahr davon unbedingt. Das ist das bereits rechtskräftige Urteil gegen einen Völkermarkter. Der 24-Jährige wurde am Landesgericht (LG) Graz wegen schweren Betrugs und versuchter schwerer Erpressung verurteilt, bestätigt LGSprecherin Barbara Schwarz.
Der Völkermarkter war vergangenen Dezember in der Grazer Innenstadt verhaftet worden, nach einem spektakulären Erpressungsversuch. Der hatte wenige Tage zuvor, am 30. November, begonnen: In einer verschlüsselten E-Mail bedrohte der Mann eine Angestellte. Er forderte von ihr 310.000 Euro. Die Summe sollte die Frau, aufgeteilt auf zwei Beträge, am 2. und 3. Dezember hinterlegen. An einer Adresse im Bezirk Völkermark und in der Stadt Graz.
die Forderungen nicht erfüllen, drohte der Erpresser, sie und ihre beiden erwachsenen Kinder umzubringen. Bekräftigt hat er seine Drohungen mit zahlreichen Details aus dem Leben der Opfer. Außerdem gab er an, Sprengsätze in der Wohnung und am Auto der Frau angebracht zu haben. Die 53-Jährige alarmierte die Polizei, die glücklicherweise keine Bomben finden konnte.
„Geldnot“gab der Erpresser, ein Beschäftigungsloser aus dem Bezirk Völkermarkt, als Tatmotiv an. Zu der von ihm bedrohten Familie hat der 24Jährige kein Nahverhältnis. Er habe sie „nur“gekannt und gedacht über sie an „viel Geld“zu kommen. Neben der Erpressung hat der Mann versucht, ein Geldinstitut in Kärnten um 6000 Euro zu betrügen.
Zwei Jahre der insgesamt dreijährigen Haftstrafe wurden bedingt ausgesprochen. Für eine Probezeit von drei Jahren. Außerdem muss sich der Mann einer Suchtgiftentwöhnungstherapie unterziehen. In Graz wurde deshalb verhandelt, weil dort der Tatort ist. Der 24-Jährige hat die Erpresser-Mail von einem Internet-Café in Graz versendet.