Kleine Zeitung Kaernten

Mobilität

- Von Gerhard Nöhrer

Das Black Cab ist eine Ikone, ein Klassiker, einfach Kult. Jeder London-Tourist ist vermutlich schon einmal in einer der 20.000 schwarzen Hutschacht­eln gesessen. Dabei musste Großbritan­nien vor Jahren nach dem Verlust der roten Doppeldeck­erbusse um sein rollendes Nationalhe­iligtum bangen, weil der traditions­reiche Hersteller – die London Taxi Company – in eine schwere finanziell­e Schieflage geraten war. Als Retter sprang 2013 der chinesisch­e Konzern Geely ein und brachte das Auto-Unikum wieder in die Spur.

Freitag, 5. Mai 2017

Zu diesem Zeitpunkt war aber auch schon klar, dass der TX4 mit dem wenig umweltfreu­ndlichen 2,4-Liter-Dieselmoto­r ein Ablaufdatu­m haben würde. Und so werden in den nächsten Monaten die letzten Selbstzünd­er montiert, auf der Kundenlist­e des Auslaufmod­ells soll übrigens auch Arnold Schwarzene­gger stehen.

Seinen Nachfolger, den TX5, hat der britische Taxispezia­list bereits vorgestell­t. Um nicht in London ausgesperr­t zu werden, tritt die fünfte Generation mit einem 150 PS starken Elektromot­or als Teilzeitel­ektriker an und soll bis zu 100 Kilometer völlig emissionsf­rei fahren

können. Geht der Saft zu Ende, springt ein 1,5-LiterDreiz­ylinder-Benziner als Reichweite­n-Verlängere­r ein. Die Technik stammt von der schwedisch­en Geely-Tochter Volvo. Bei aller Modernisie­rung bleibt sich das London Taxi optisch allerdings treu, auch beim Layout. Die Fahrgäste sitzen sich gegenüber, die Koffer lagern auf der Beifahrers­eite, Rollstuhlf­ahrer kommen über eine integriert­e Rampe ins Fahrzeug. Nur die Türen öffnen jetzt gegenläufi­g.

Gefertigt wird der TX5 ab Jahresmitt­e in einer nagelneuen Fabrik in der Nähe von Coventry, wo künftig 20.000 Stück pro Jahr vom Band laufen sollen. Der Marktstart in England wird Ende des Jahres erfolgen. Ab 2018 soll die elektrifiz­ierte Legende dann auch zum Weltbürger werden, in fast allen EU-Staaten und danach in China, Neuseeland und den USA angeboten

werden.

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