Vitale und subtile Töne
Die Kammerakademie des Konse musizierte mit drei vorzüglichen Solisten im Konzerthaus.
Man hat nicht oft die Gelegenheit, an einem Abend beide Cellokonzerte von Joseph Haydn von zwei Solisten zu erleben. Im Konzerthaus boten zwei Lehrer des Konse die Gelegenheit dazu: Zuerst mit dem frühen in C-Dur, noch stark geprägt vom Spätbarock, das Florian Berner mit edler Melodieführung, viel Spielwitz, kraftvoller, hoher Virtuosität und zugespitzten Tempi besonders im temperamentvollen Finale vortrug.
Dann folgte jenes in D-Dur, das höchste spieltechnische Ansprüche an den Solisten stellt. Dafür war Igor Mitrovicˇ der richtige Mann. Aber nicht nur die Virtuosität des Soloparts kam voll zur Geltung, sondern ganz besonders die Eingängigkeit und Schönheit der Melodieführung, wie auch die klassische Klarheit des Stücks. Der Lehrer begeisterte mit betörenden, warmen und subtilen Tönen.
Die Kammerakademie des Konse, wieder bravourös vom Gründer und Leiter Brian Finlayson einstudiert, wusste dabei wunderbar ohne Dirigenten zu begleiten. Strahlend, homogen und vor allem strotzend vor Vitalität, die kleinere Mängel rasch vergessen ließ, erklang das Spiel des ausschließlich aus Studenten des Konse bestehenden Ensembles. Diese beachtliche Qualität konnte man auch bei Bachs 3. Brandenburgischen Konzert und bei Claude Debussys Tänze für Harfe und Streichorchester beweisen. Bei Letzterem glänzte auch die erst 19jährige Hannah Senfter als fabelhafte, anmutige Solistin. Jubel!