Zur Austellung
chens Kunsthistorikerin beim Strabag Kunstforum, hat sie rund 60 Originalgrafiken aus einer Bamberger Privatsammlung an Land ziehen können, um die immense Schaffenskraft des großen Spaniers vor Augen zu führen. „Joan Miró hat bis ins hohe Alter – er wurde 90 Jahre alt – nie aufgehört, neugierig zu sein, Neues auszuprobieren. Er hat sich neben der Malerei mit
ist der introvertierte „Poet der Farbe“mit Farblithografien, Radierungen und Holzschnitten vertreten, die großteils nach seinem internationalen Durchbruch bei der Biennale von Venedig (1954) entstanden sind, darunter Beispiele von seinen rund 260 Buchillustrationen, Hommagen an Kollegen wie Antoni Gaudí und Pablo Picasso oder Blätter aus den Serien „Escultor“(„Bildhauer“) oder „Ceramiques“. All diese „Bild-Gedichte“zeichnen sich durch monochrome Flächen, schwarze Konturen und die drei Primärfarben Rot, Gelb und Blau aus, die fallweise auch ein sattes Grün ergänzt. Sie sind das Ergebnis eines künstlerischen Wandlungsprozesses, der beim Kubismus und Dadaismus ebenso Anleihen nahm wie beim Surrealismus oder bei der Art Brut. Auch asiatische Einflüsse, etwa die Kalligrafie von japanischen Tuschezeichnungen, spiegeln sich in manchen Arbeiten wider. Ein Schlüsselwerk der Schau ist die FarbliWandbemalungen thografie „Altamira“(1958), in welcher der aus Barcelona stammende Künstler seine Bewunderung für steinzeitliche Felsmaler zum Ausdruck brachte. Ebenfalls ein Blickfang: die Vorstudie für die berühmte „Mondwand“am Pariser UNESCO-Gebäude, aus der Joan Mirós kosmische Lieblingsmotive – Sterne und Mondsichel – herausleuchten.
wird die exquisite Ausstellung heute Abend vom spanischen Botschafter Alberto Carnero, der im Katalog daran erinnert, dass der gegen die Franco-Diktatur kämpfende Miró „die düstersten Zeiten Europas erlebt“habe, diesen aber entschlossen mit seinem Pinsel entgegengetreten sei: „In einer Zeit, in der Gespenster der Vergangenheit Europa zu spalten versuchen, bringt uns die Stadt Gmünd einen Künstler, der die Dunkelheit erhellte und aus Farbe eine universelle Poesie schuf.“