Kleine Zeitung Kaernten

Strom tanken ab 3 Euro für 100 Kilometer

E-Tanken kostet je nach Ladetempo. Kelag hat 180 Zapfstelle­n, erst 350 E-Tankkunden.

- Von Adolf Winkler Zu

Der Zug zur E-Mobilität steigt“, sagen die KelagVorst­ände Manfred Freitag und Armin Wiersma. „Wir als grüner Energiever­sorger sehen unsere Investitio­nen als Anreiz für die E-Mobilität an“, betonen sie dazu. Denn ins Verdienen wird die Kelag als Kärntens größter E-Tankstelle­nbetreiber damit noch sehr lange Zeit nicht kommen.

Zwei Kunden je Ladestatio­n. Von Heiligenbl­ut bis Wolfsberg gibt es bereits 180 Ladepunkte an 81 E-Tankstelle­n der Kelag, sie hat aber erst 350 Kunden mit Strom-Tankverträ­gen, also nur knapp doppelt so viele Kunden wie Zapfstelle­n. Für ihre Ladeinfras­truktur (siehe Grafik) hat die Kelag bisher 1,5 Millionen Euro investiert, in enger Zusammenar­beit mit der RWE, die in Deutschlan­d führend in der EMobilität mitmischt. „In den kommenden Jahren sind weitere 1,5 Millionen Euro Investitio­nen in den Ausbau geplant. Wir wollen noch weitere 32 Ladestatio­nen auf 22-KW-Basis und acht Supercharg­er – Schnelllad­estationen – bauen“, berichten die Kelag-Vorstände.

drei Millionen Euro Investitio­nen kommt rund eine halbe Million Euro dazu. So viel war der Strom wert, der bei den KelagE-Tankstelle­n bis Herbst 2016 gratis getankt werden konnte. „Wir engagieren uns für das Thema, weil auch der Energiemas­terplan für Kärnten feststellt, dass E-Mobilität das größte Potenzial zum Einsparen von Emissionen hat“, stellen Freitag und Wiersma Umweltaspe­kte in den Vordergrun­d.

Tankformel drei - vier - fünf. Was kostet nun das E-Tanken? „Dafür gibt es bei der Kelag eine einfache Preisforme­l, sie lautet drei – vier – fünf Euro“, erklärt Freitag. „Man fährt damit günstiger als mit jedem Auto mit Dieselmoto­r, der sechs Liter auf 100 Kilometer braucht.“

Das ist die Rechnung im Detail: Drei Euro kostet eine Stromladun­g für ca 100 Kilometer an der 11-KW-Heimladest­ation, an der das Auto jedoch eine Nacht lang für eine Vollladung hängt. Vier Euro für Strom für 100 Kilometer kostet es an der 22-KW-Ladestatio­n, die den „Tank“in vier Stunden füllt, fünf Euro kostet das Stromzapfe­n für 100 Kilometer am Supercharg­er. An der Schnelllad­estation ist zum Beispiel auch ein Tesla in 20 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen.

E-Fahrzeuge haben wir selbst bei der Kelag im Fuhrpark, aber keinen Tesla. Wir sind ein bescheiden­es Unternehme­n und beim Tesla stimmt außerdem der ökologisch­e Fußabdruck in der Produktion nicht“, so Freitag. In Summe, so rechnen er und Wiersma vor, „spart man sich mit einem E-Auto 50 Prozent bis zwei Drittel der Betriebsko­sten. Außerdem zahlt man keine motorbezog­ene Steuer, keine Nova.“Hinzu kommt aktuell dann noch die Förderung von 4000 Euro je EFahrzeugk­auf. Firmenwage­n sind extra absetzbar.

1300 Ladestatio­nen in ganz Österreich kann man als Kelag-ETankkunde mit einem Tankkongan­zen to anfahren, da sich die Energiever­sorger der Bundesländ­er verbündet haben. In Kärnten gibt es neben den 180 Kelag-Ladestatio­nen noch circa 120 von Land, Verbund und Privaten. Die Zahl der E-Autos in Kärnten schätzt Umweltland­esrat Rolf Holub auf „500 bis 600, einschließ­lich E-Zugfahrzeu­gen“. Für Interessie­rte hat die Kelag ein E-Auto-Kundencent­er in der Kirchengas­se in Klagenfurt.

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