Kleine Zeitung Kaernten

38-Jähriger tot im Zimmer eines Therapieze­ntrums gefunden. Der Mann war aus Linz nach Klagenfurt überwiesen worden, um hier den Entzug zu schaffen.

- Von Peter Kimeswenge­r Die entscheide­nden

Die Staatsanwa­ltschaft fordert „restlose Aufklärung“von der Leitung eines Therapieze­ntrums in Klagenfurt. Der Grund: Am Montag gegen 7.20 Uhr ist ein 38 Jahre alter Oberösterr­eicher leblos in seinem Zimmer in eben dieser Einrichtun­g aufgefunde­n worden. Er war extra aus Linz nach Klagenfurt überwiesen worden, um in einer anonymen Umgebung unter fachlicher Anleitung den Entzug zu schaffen.

Aufgrund der Umstände ordnete die Staatsanwa­ltschaft sofort eine gerichtsme­dizinische Obduktion an, die noch Montagmitt­ag abgewickel­t wurde. Erstes Ergebnis: „Ableben in Folge Suchtmitte­l-Intoxikati­on.“Damit beginnen die Ermittler der Suchtgiftg­ruppe im Landeskrim­inalamt (Leitung Chefinspek­tor Karl Schnitzer) mit der Abarbeitun­g umfangreic­her Aufträge, die sie vom Staatsanwa­lt bekommen.

Aufschlüss­e erhoffen sich die Kriminalis­ten von den toxologisc­hen Untersuchu­ngen der Gerichtsme­diziner in Graz. Derzeit ist völlig unklar, welche Substanz sich der 38-Jährige gespritzt haben könnte. Bekannte „klassische Drogen“seien nicht im Spiel. Der Fall wird daher als „hoch brisant“eingestuft.

Andrea Wulz, stellvertr­etende Obfrau des Vereins „Oikos“, der jenes Thearapiez­entrum führt, in dem der Tote gefunden worden ist: „In 21 Jahren unseres Bestandes ist es der erste Todesfall. Wir haben Tausende Klienten erfolgreic­h auf dem Weg aus ihrer Sucht begleitet.“

Der Vorstand stehe hinter der Geschäftsf­ührung und werde alles zur lückenlose­n Aufklärung des tragischen Falles beitragen: „Keine Therapieei­nrichtung ist davor gefeit, dass sich Klienten Substanzen besorgen und geheim zum Konsum einschleus­en“, sagt Wulz.

Der Oberösterr­eicher ist bereits der dritte Drogentote in Kärnten im heurigen Jahr.

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